Nordrhein-Westfalen : Polizei in NRW rüstet sich für weitere Kurden-Aktionen
Die Sicherheitsbehörden rechnen mit radikalen Aktionen PKK-naher Kurdengruppen. In Nordrhein-Westfalen wurden alle Polizeieinheiten in erhöhte Bereitschaft versetzt. Dort kam es bereits zu unangemeldeten Demonstrationen und Brandanschlägen auf türkische Einrichtungen.
Düsseldorf. Sämtliche Polizeieinheiten sind in Nordrhein-Westfalen in erhöhte Bereitschaft versetzt worden. „Die PKK-Jugend hat im Internet zu radikalen Aktionen gegen türkische Einrichtungen und staatliche Institutionen in ganz Europa aufgerufen“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Montag. „Daher müssen wir damit rechnen, dass sich die seit dem Wochenende zu beobachtende Eskalation in der kurdischen Community weiter fortsetzt.“
Die NRW-Sicherheitsbehörden beobachteten die Lage sehr genau. „Wir werden es nicht dulden, dass inner-türkische Konflikte hier auf deutschem Boden ausgetragen werden“, so Reul. Bei einer Demonstration von Kurden am Düsseldorfer Flughafen waren am Sonntag mindestens 16 Menschen leicht verletzt worden. Außerdem kam es zu Brandanschlägen auf türkische Einrichtungen in NRW.
In einem Fall bekannte sich eine kurdische Gruppe dazu. Der Anschlag im sauerländischen Meschede habe den rechtsextremen türkischen „Grauen Wölfen“ gegolten, hieß es auf einer kurdischen Website. Im Internet tauchte eine Filmsequenz des Anschlags auf, die ein Sprecher der Arnsberger Staatsanwaltschaft als vermutlich authentisch einstufte. Als Verdächtige waren zunächst drei Syrer festgenommen worden, die ihre Tatbeteiligung aber bestritten. Sie wurden am Montag auf freien Fuß gesetzt. „Gegen sie besteht kein dringender Tatverdacht mehr“, sagte der Sprecher.