Dating : Phänomen Phubbing – das Smartphone als Beziehungskiller
Düsseldorf Immer mehr Paare nutzen Handys und Tablets in Kombination mit den Sozialen Medien exzessiv, anstatt sich einander zuzuwenden.
So praktisch das Online-Dating auch sein mag, es gibt natürlich auch Probleme. Denn das Internet nimmt Einfluss, auch auf Beziehungen. Vom Parallel-Daten zu Eifersüchteleien in der Beziehung, alles bekommt eine andere Dynamik. So scheint es zumindest. Richtig? „Nur zum Teil“, sagt Volker van den Boom. Er ist Diplom-Sozialpädagoge und Paartherapeut aus Aachen. „Die Probleme sind an und für sich immer noch die gleichen wie damals, als ich vor 28 Jahren meine Praxis eröffnet habe. Aber: Das Tempo hat sich verändert.“
Durch die höhere Geschwindigkeit im Lebensalltag sinke die Bereitschaft, sich mit Problemen auseinanderzusetzen. Früher seien beispielsweise die meisten Menschen um fünf Uhr nach Hause gekommen, heute eher um sieben. „Und dann wollen sie nur noch Ruhe. Vielleicht noch ein bisschen Haushalt erledigen, aber bitte keinen Stress. Vor allem keinen Beziehungsstress“, sagt van den Boom. Das habe zur Folge, dass viele Beziehungen früher aufgegeben würden. Nach zwei bis drei Jahren, wenn die Rangeleien kommen, werfen viele lieber das Handtuch.
Handy und Laptop sind echte Beziehungskiller
Und was hat das Internet jetzt damit zu tun? Nun, zum einen erweckt es natürlich den Anschein, Tausende Ersatzpartner und womöglich sogar bessere Partner warten nur einen Klick entfernt. Andererseits sind Handy und Laptop auch echte Beziehungskiller. „Ich empfehle dringend, das Smartphone abends zu Hause wegzulegen. Das ständige Daddeln kann so wichtig nicht sein, dafür schadet es der Beziehung extrem“, so van den Boom.