Kirche im Kreis Viersen Pfarrer Nienkerke will frischen Wind

Kreis Viersen · Im Januar wird der Dülkener Pfarrer Jan Nienkerke zum neuen Regionalvikar für die Region Kempen-Viersen ernannt. Er hat sich viel vorgenommen.

 Jan Nienkerke ist der neue Regionalvikar. „Ich will, dass überall in der Region, ein neuer Wind weht“, sagt er.

Jan Nienkerke ist der neue Regionalvikar. „Ich will, dass überall in der Region, ein neuer Wind weht“, sagt er.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

„Ich hätte mir auch gut vorstellen können, als Diplomat im Auswärtigen Amt zu arbeiten. Als Jugendlicher hat mich dann aber mehr die Arbeit in der heimatlichen Pfarrei gepackt.“ Pfarrer Jan Nienkerke blickt zurück auf die Anfänge seiner Tätigkeit in der Katholischen Kirche im Bistum Aachen. Das war vor einigen Jahrzehnten in Baal bei Erkelenz. „Ich hatte zwar auch schon mal eine Freundin und den Wunsch, eine Familie zu gründen, aber der Drang nach einem Leben für Gott war stärker“, so Nienkerke, der 1991 in Erkelenz sein Abitur machte. Jetzt ist er Pfarrer an St. Cornelius und Peter und koordiniert alle Gemeinden in Dülken. Ab Januar ist er aber auch Regionalvikar für die Region Kempen-Viersen: Dann muss er mehrere Gemeinden unter einen Hut bekommen.

„Dann bin ich auch für Schwalmtal, Brüggen, Bracht, Willich, Nettetal und Kempen zuständig“, erzählt der 49-jährige Nienkerke. Seit sechs Jahren ist er Pfarrer in Dülken und ihm mache seine Arbeit noch Spaß wie am ersten Tag. Toll sei, wie für die Menschen in Dülken die St.-Cornelius-Kirche ein großes Stück Heimat bedeute. „In der Corona-Zeit ist es schon alles ein bisschen schwieriger geworden, aber das schaffen wir schon“, sagt er. Die Gläubigen in Dülken hätten an ihrer Kirche festgehalten. Auch, wenn es zusätzlich in den vergangenen Jahren noch einige Skandale in der Katholischen Kirche gab. Er sei froh, dass die Menschen in Dülken so eine enge Bindung zu ihrer Kirche hätten. Das will er bald auch den anderen Gemeinden der Region Kempen-Viersen zeigen.

Verknöcherte Strukturen aufbrechen

Es gehe darum, verknöcherte Strukturen aufzubrechen, erklärt er. Und er wisse, dass dies mitunter schwierig sein kann. Die erste Zeit im neuen Amt werde er wohl damit beschäftigt sein, ein neues Team zusammenzustellen. „Ich bin als Regionalvikar unter anderem für die Caritas und die Notfallseelsorge zuständig. Da brauche ich Leute, auf die ich mich verlassen kann.“ Vor ihm hat das Pfarrer Johannes Quadflieg aus Grefrath 13 Jahre geleistet. Keine einfache Aufgabe, die auf Jan Nienkerke wartet, wenn ihn Bischof Helmut Dieser im Januar zum Regionalvikar ernennt.

Jan Nienkerke ist übrigens nicht in sein neues Amt gewählt worden. Die Priester der Region, sowie die Mitglieder des Pastoralrates und des Regionalen Katholikenrates, konnten Vorschläge machen. Der Bischof hatte das letzte Wort. Nicht unbedingt demokratisch, weiß auch Nienkerke. „Da müsste sich eigentlich noch einiges in den Strukturen der Katholischen Kirche ändern. Da gibt es noch viel zu tun.“

Wenn er mal nicht arbeitet, schwingt sich Nienkerke am liebsten auf sein Fahrrad und erkundet den Niederrhein. Deshalb kenne er Land und Leute für seine neue Tätigkeit schon so ein bisschen, erzählt der Pfarrer. „Ich will, dass überall in der Region, für die ich ab Januar zuständig bin, ein neuer Wind weht.“

Pfarrer Jan Nienkerke hat sich auf jeden Fall viel vorgenommen. Und weiß, dass er dabei auch mit Widerständen rechnen muss. „Auf dem Fahrrad kann es bei Gegenwind auch mal ungemütlich werden. Aber das macht mir nichts aus.“

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