Elektromobilität NRW-Unternehmer bekommen beim E-Auto-Kauf mehr Geld dazu

Düsseldorf · Das Land will die Elektromobilität in NRW stärker fördern. Profitieren können dank neuer Förderung vor allem Unternehmer.

 NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) will 5000 neue E-Autos.

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) will 5000 neue E-Autos.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Das Land verdoppelt in diesem Jahr seine Förderung der Elektromobilität von 20 auf 40 Millionen Euro. Profitieren sollen davon vor allem Unternehmen in NRW, die bis zu 12 000 Euro Förderung insgesamt für die Anschaffung von elektrischen Nutzfahrzeugen erhalten. „Wir wollen das E-Mobilitätsland Nummer eins in Deutschland werden“, sagt der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP).

Bisher gibt es bereits die Umweltprämie des Bundes in Höhe von 4000 Euro für alle Käufer eines Elektromobils – auch für Privatleute. Allerdings ist dieser vorerst bis zum 30. Juni befristet. Neu ist, dass in NRW ab dem 4. Februar noch einmal 4000 Euro Förderung für Nutzfahrzeuge draufgelegt werden, für 2,3- bis 7,5-Tonner sogar 8000 Euro. Das Wirtschaftsministerium verdeutlicht: Wer dann einen E-Transporter bis 4,25 Tonnen erwirbt, erhält insgesamt 12 000 Euro an Fördergeldern. Das zeigt laut Pinkwart: „Es lohnt sich, auf alternative Antriebe umzusteigen.“ Im Blick hat er neben Handwerk und Flottenbetreibern auch Liefer- und Pflegedienste sowie Taxianbieter.

Die neue Landesförderung hält Ralf Mittelstädt, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK), für „richtig platziert“: „Vor dem Hintergrund der drohenden Dieselfahrverbote und der Klimaschutzziele denken viele Unternehmen vor allem im innerstädtischen Bereich über die Nutzung der E-Mobilität nach.“ Auch Hans-Jörg Hennecke vom „Handwerk NRW“ sieht die Förderung als „ein starkes Signal an die Betriebe“ und speziell an diejenigen, die derzeit eine Flottenmodernisierung erwägen.

Mindestens 5000 neue E-Autos möchte das Wirtschaftsministerium über die Förderung 2019 auf die NRW-Straßen bringen. Das Potenzial ist gewaltig, auch wegen der „sehr kleinen Ausgangszahlen“, räumt Hennecke ein: 2017 seien bei einer Umfrage im Kammerbezirk Düsseldorf gut 1300 Fahrzeuge gezählt worden – darunter acht Elektro-, fünf Hybrid- und sieben Gasautos. Vier Fünftel seien Diesel gewesen. „Das Thema war bisher medial und politisch gehypet, aber an der Basis nicht angekommen“, so der Verbandsgeschäftsführer.

Das soll sich nicht nur durch die Förderung des Autokaufs ändern, sondern auch durch eine Versuchskampagne mit 15 Städten im Regionalverband Ruhr, die vor allem bei mittelständischen Unternehmen dafür werben, sich ein Solardach anzuschaffen und die Energie postwendend in eigene E-Ladesäulen zu stecken. Leuchtendes Beispiel aus der Region ist laut Minister Pinkwart die Bäckerei Schüren aus Hilden, die über eine Photovoltaikanlage einen Teil der eigenen Energie abdeckt sowie einen Ladepark für die eigene E-Flotte, aber auch für andere E-Auto-Fahrer.

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