NRW : Auf Anfrage der AfD: Regierungsbehörde tippt Vornamen von Tatverdächtigen ab
NRW In NRW-Amtsstuben werden seit einigen Monaten massenhaft Vornamen abgetippt. Der Hintergrund: Die AfD will wissen, wie viele Tatverdächtige ausländische Namen tragen.
Die parlamentarischen Anfragen der AfD-Opposition im nordrhein-westfälischen Landtag halten die Regierungsbehörden zunehmend in Atem. Seit einigen Monaten fragt die AfD zum Thema Kriminalität auch nach Vornamen von Tatverdächtigen, um den Anteil derer mit ausländischen Wurzeln sichtbarer zu machen.
Vorläufiger Höhepunkt: Eine am Freitag in Düsseldorf veröffentlichte Antwort des Innenministeriums zu Straftaten mit Stichwaffen enthält ganze 28 Seiten mit Vornamen von Aaron und Abdullah über Hans-Dieter und Isabelle bis hin zu Yvonne und Zsolt.
Detaillierte Fallzahlen zum Tatmittel Stichwaffen für das erste Halbjahr 2019 hatte das Innenministerium bereits im August veröffentlicht - allerdings ohne Namenslisten. Demnach wurden in NRW für den Zeitraum Januar bis Juni 3550 Straftaten mit Stichwaffe registriert. Von 3562 ermittelten Tatverdächtigen hatten rund 62 Prozent die deutsche Staatsangehörigkeit. Vergleichszahlen zu Vorjahren gibt es nicht, weil das Landeskriminalamt gerade erst begonnen hat, das Tatmittel Stichwaffe eigens in die Statistik aufzunehmen.