Keine Schulschließungen Maskenfreiheit im Klassenraum auf Prüfstand in NRW

Düsseldorf · Das Infektionsgeschehen nimmt in NRW spürbar zu. Auch Kitas und Schulen sind mitunter stark betroffen, weshalb die Landesregierung nun einige Maßnahmen auf den Weg bringen will.

NRW: Maskenfreiheit im Klassenraum auf Prüfstand in NRW
Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Trotz der auch in Nordrhein-Westfalen stark ansteigenden Corona-Zahlen will die Landesregierung weder Schulen schließen noch die Anwesenheitspflicht aussetzen. Auch eine Verlängerung der Weihnachtsferien sei nicht geplant, sagte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Freitag in Düsseldorf. Auf dem Prüfstand steht aber die umstrittene Maskenfreiheit im Klassenraum. Das Kabinett werde am Dienstag nach Auswertung neuer Infektionszahlen in den Schulen über weitere Präventionsmaßnahmen beraten, sagte Gebauer. „Dazu würde eine Maskenpflicht gehören.“

Das Infektionsgeschehen nehme auch in NRW „spürbar“ zu, sagte Gebauer. Das registriere das Ministerium auch bei den wöchentlichen Erhebungen in den Schulen. „Ich habe mich immer sehr stark für den Präsenzunterricht eingesetzt“, sagte Gebauer. „Ich bin auch der Meinung, dass wir die Präsenzpflicht dringend brauchen, damit die Kinder in die Schulen kommen, auf die wir ein besonderes Auge werfen müssen.“

Die Maskenpflicht im Unterricht war in NRW Anfang November ausgesetzt worden. Schülerinnen und Schüler müssen aber weiterhin den Mund-Nasen-Schutz im übrigen Gebäude tragen und wenn sie ihren festen Sitzplatz verlassen. Für den Außenbereich war die Maskenpflicht schon vor längerer Zeit abgeschafft worden.

In den Kitas seien derzeit keine zusätzlichen Corona-Schutzmaßnahmen wie Gruppentrennungen oder die Reduzierung der Betreuungszeiten geplant, sagte FDP-Familienminister Joachim Stamp. Die Wissenschaft warne aber vor Virus-Mutationen aus Südafrika. „Insofern wäre es fahrlässig, irgendetwas für die Zukunft auszuschließen.“ Er werde mit Ministerin Gebauer aber darauf achten, „dass die Kinder die Letzten sind, die jetzt in Mitleidenschaft gezogen werden“, sagte Stamp, der auch stellvertretender Ministerpräsident ist. „Wir werden die Bildungsrechte verteidigen.“

Nach unseren Informationen soll die erneute Maskenpflicht in Schulen in der Kabinettssitzung am kommenden Dienstag tatsächlich von der Landesregierung beschlossen werden.

(dpa)
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