NRW gelingt Schuldenabbau: Hohe Pro-Kopf-Verschuldung

Düsseldorf/Wiesbaden (dpa) - Nordrhein-Westfalen hat die Schulden seiner öffentlichen Haushalte 2017 stärker gesenkt als die meisten anderen Bundesländer. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, war das Land Ende 2017 mit 174,4 Milliarden Euro verschuldet, 4,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Insgesamt ging die Schuldenlast der Bundesländer nur um 3,7 Prozent zurück. Die Pro-Kopf-Belastung in NRW ist allerdings immer noch höher als der Durchschnitt der Länder. Pro Bürger hat NRW Kredite von 9744 Euro aufgenommen, bundesweit sind es nur 7091 Euro.

In die Statistik fließen nur Verbindlichkeiten ein, mit denen öffentliche Haushalte bei Banken oder privaten Unternehmen in der Kreide stehen. Geliehenes Geld etwa zwischen Bund und Ländern wird nicht mitgerechnet - deshalb unterscheiden sich die Zahlen etwa von der Rechnung des Statistischen Landesamts.

Deutlich schlechter ist die Situation der Kommunen: Die Städte und Gemeinden in NRW hatten Ende 2017 Schulden von 53,3 Milliarden Euro, das sind 3,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Bundesweit kamen die Kommunen beim Schuldenabbau etwas schneller voran und senkten die Last um 3,5 Prozent. Allerdings stehen die NRW-Kommunen pro Bürger mit 2981 Euro in der Kreide, bundesweit sind es nur 1803 Euro.

Die höchsten Schulden pro Einwohner hat allerdings der Bund mit 15 031 Euro.

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