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NRW: Frauen verdienen weniger als Männer

Entlohnung : Stundenlohn von Frauen erheblich niedriger als der von Männern

Immer noch herrscht ein Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern bei dem Gehalt. Eine Ursache soll an den Berufen liegen.

Frauen verdienen in Nordrhein-Westfalen im Schnitt deutlich weniger als Männer. Ihr Bruttoverdienst pro Stunde habe 2022 bei durchschnittlich 19,91 Euro gelegen und damit 17 Prozent niedriger als der von Männern (23,91 Euro), teilte das Landesstatistikamt am Montag in Düsseldorf mit.

2021 hatte der „Gender-Pay-Gap“ ebenfalls 17 Prozent betragen, damals noch mit einer anderen Erhebungsmethode. In den sechs Jahren zuvor hatte sich der Wert kontinuierlich verringert. Laut Statistikamt sind die aktuellen Zahlen wegen der geänderten Methode nur eingeschränkt mit denen der Vorjahre vergleichbar.

Der Entgeltunterschied liegt unter anderem daran, dass viele Frauen in Branchen und Berufen tätig sind, die relativ schlecht bezahlt sind - etwa als Krankenpflegerin, Kindergärtnerin oder Kassiererin im Einzelhandel.

Der langjährige Befund sei „noch genauso erschreckend, diskriminierend und ungerecht“, bilanzierte Gleichstellungsministerin Josefine Paul (Grüne). „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit: Das klingt selbstverständlich, ist es leider aber selbst bei uns noch nicht“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Dabei könne Deutschland es sich angesichts des Fachkräftemangels gar nicht erlauben, Frauen im Arbeitsleben zu benachteiligen. Ihr Ministerium werde einen Lohnatlas für NRW erarbeiten und veröffentlichen, um für mehr Vergleichbarkeit zu sorgen, kündigte Paul an.

(dpa)