Fake-Domains abgeschaltet Nach Betrügereien in NRW: Antragstellung für Corona-Soforthilfe wird wieder freigeschaltet

Düsseldorf · Nordrhein-Westfalen will die wegen Betrugsversuchen gestoppten Corona-Soforthilfen noch in dieser Woche wieder aufnehmen. Die NRW-Finanzämter überprüfen künftig die Kontonummern von Soforthilfe-Antragsstellern.

 Das NRW-Wirtschaftsministerium hatte wegen mutmaßlich betrügerischer Internetseiten die Soforthilfe-Auszahlungen für Selbstständige und Unternehmen in der Corona-Krise gestoppt.

Das NRW-Wirtschaftsministerium hatte wegen mutmaßlich betrügerischer Internetseiten die Soforthilfe-Auszahlungen für Selbstständige und Unternehmen in der Corona-Krise gestoppt.

Foto: dpa/Martin Gerten

Nordrhein-Westfalen will die wegen Betrugsversuchen gestoppten Corona-Soforthilfen noch in dieser Woche wieder aufnehmen. Das entsprechende Onlineangebot zur Antragstellung werde "am Freitag im Laufe des Tages wieder freigeschaltet", kündigte Landeswirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) am Dienstag in Düsseldorf an. Laut NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) konnten unterdessen fünf von bislang sieben ermittelten sogenannten Fake-Domains abgeschaltet werden, mit denen Kriminelle offenbar Daten abschöpfen wollten.

Pinkwart zufolge werden von der Corona-Krise betroffene kleine und mittlere Firmen ihre Anträge weiter online stellen können, ihre Angaben werden aber demnach von jetzt an durch die Finanzbehörden routinemäßig überprüft. Damit werde sichergestellt, dass die Soforthilfen des Landes ausschließlich auf Konten überwiesen werden, die den Finanzämtern bekannt sind. Pinkwart betonte, das Land wolle seine Soforthilfe "weiterhin so schnell wie möglich bereitstellen".

Die Betrugsversuche waren in der vergangenen Woche bekannt geworden. Ermittlern zufolge sollen Kriminelle unter anderem versucht haben, im Darknet Menschen zu finden, die gegen eine "Gewinnbeteiligung" ihre Konten für die Auszahlung der NRW-Soforthilfemittel zur Verfügung stellen. Ostern war zudem bekannt geworden, dass Betrüger offenbar die komplette Webseite des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums gefälscht hatten, um Daten von Antragstellern auszuspähen und Corona-Hilfen auf eigene Bankkonten umzuleiten.

rh/cfm

(AFP)
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