Unwetter in NRW : Nordrhein-Westfalen prüft nach massiven Tornado-Schäden Hilfen
Paderborn/Lippstadt Die Aufräum- und Reparaturarbeiten in drei NRW-Städten werden nach den massiven Tornado-Schäden noch länger dauern. In Paderborn und Lippstadt bleiben einige Schulen und Kitas vorerst geschlossen. Das Land Nordrhein-Westfalen prüft nun Hilfen für Betroffene.
Nach den verheerenden Sturmschäden in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens will die Landesregierung in den nächsten Tagen Hilfen prüfen. Gefährliche Tornados hatten am Freitag in mehreren Orten im Osten des bevölkerungsreichsten Bundeslandes massive Zerstörungen angerichtet. Allein in Paderborn wurden 43 Menschen verletzt, darunter 13 schwer.
„Hier wird sehr vieles versichert sein. Und da, wo Bedarf ist, werden wir genau prüfen, wie wir helfen können. Wir haben ja auch Schäden an der öffentlichen Infrastruktur gesehen“, sagte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Samstag in Paderborn bei einem Besuch. Es müsse jetzt zunächst genau bewertet werden, wo Schäden nicht abgedeckt seien - vermutlich auch bei der öffentlichen Infrastruktur in den Kommunen, erklärte der NRW-Regierungschef.
Weit mehr als 100 Gebäude weisen nach einer ersten Bilanz der Stadt Paderborn Sturmschäden auf, Betriebe im hohen zweistelligen Bereich hätten mit enormen Schäden zu kämpfen. Auch in Lippstadt im Kreis Soest und in der Stadt Höxter im östlichsten Teil von NRW trat ein Tornado auf, bestätigte der Deutsche Wetterdienst. Aus Lippstadt und Höxter lagen der Polizei neben Schadensberichten keine Verletztenmeldungen vor.
Die enormen Tornado-Schäden in mehreren Städten zeigen nach Ansicht Wüsts einmal mehr, dass mit häufigeren Extremwetter-Ereignissen gerechnet werden muss. „Wenn man heute diese Schneise der Verwüstung hier sieht, dann fasst das einen schon an. Dann sieht man, dass das eben auch bei uns leider möglich ist, und wir müssen uns darauf einrichten, dass so etwas hier häufiger passiert“, sagte der CDU-Politiker in Paderborn. Man müsse auf solche Ereignisse vorbereitet sein. „Es zeigt natürlich auch die Bedeutung des Klimaschutzes, das sieht man auch an einem solchen Unglück.“
Der Tornado hatte in Paderborn nach Schilderung der örtlichen Behörden eine etwa 300 Meter breite und fünf Kilometer lange Schneise der Verwüstung quer durch die Großstadt angerichtet. „Es ist ein unvorstellbares Bild gewesen und ist es nach wie vor“, sagte Bürgermeister Michael Dreier (CDU) am Samstag.