Ostwall-Quartier, Prinzen-Carré, Herbertzstraße Neue Wohnungen - In Krefeld wird kräftig gebaut

Ob Ostwall-Quartier, Prinzen-Carré oder Herbertzstraße – die neuen Wohnungen in Krefeld können in Kürze bezogen werden. Ein Überblick.

 Die neue Ostwall-Passage der Wohnstätte zwischen Petersstraße, Neue Linner Straße und Ostwall ist fast fertig. Vom Behnisch-Haus aus ist der Durchgang zum Ostwall schon gut zu erkennen.

Die neue Ostwall-Passage der Wohnstätte zwischen Petersstraße, Neue Linner Straße und Ostwall ist fast fertig. Vom Behnisch-Haus aus ist der Durchgang zum Ostwall schon gut zu erkennen.

Foto: Andreas Bischof

Wer derzeit durch Krefeld geht oder fährt, sieht an vielen Stellen Bautätigkeiten. Vor allem innerhalb der vier Ringe entstehen derzeit einzelne neue Wohn- und Geschäftshäuser. Nach einigen Jahren Stillstand bewegt sich wieder etwas. Das reicht von der Ostwall-Passage über den Neubau auf dem ehemaligen Schroer-Gelände an der Alten Linner Straße bis hin zu dem neuen Wohnquartier auf dem ehemaligen RWE-Gelände am Preußenring. Einige der Gebäude werden in Kürze bezugsfertig. Wir geben einen Überblick über den Stand der jeweiligen Bauvorhaben.

Erste Mieter fürs Ostwall-Quartier

In dem Karree Ostwall, Neue Linner und Petersstraße hat die neue Passage der Wohnstätte unter dem Namen Ostwall Quartier Krefeld inzwischen klare Formen angenommen. Der Bauzaun am Ostwall ist verschwunden. Mit dem SWK Service-Center und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft sind die ersten Mieter eingezogen. Für knapp 20 Millionen Euro hat die städtische Wohnungsgesellschaft eine von Petersstraße bis zum Ostwall durchgehende Passage aus acht Gebäuden gebaut, die im Erdgeschoss zwei Gastronomien und darüber insgesamt sechs Büros und Praxen sowie sechs loftähnlichen Wohnungen Platz bietet. „80 Prozent der Flächen sind vermarktet. Im nächsten Frühjahr soll alles vermietet beziehungsweise verkauft sein“, sagt Geschäftsführer Thomas Siegert. Die Wohnungen mit gehobener Ausstattung inklusive Penthouse sind teils vermietet, teils als Eigentumswohnungen verkauft. Zwei sind noch frei. Ebenso wie gewerbliche Etagen, die entweder als Praxis oder als Büro genutzt werden können.

Im Erdgeschoss wird es zwei Gastronomien geben. Die größere von beiden übernimmt Rafael Sancillo, der mit seinen Brüdern als Gastronom in Krefeld seit vielen Jahren bekannt ist. Sie werden das gemietete Lokal nach eigenen Vorstellungen ausbauen und voraussichtlich im kommenden Frühjahr eröffnen. Für die zweite Gastronomie laufen laut Siegert gerade Gespräche mit einem Interessenten.

„Eigentlich wollten wir zum jetzigen Zeitpunkt die Fassade schon fertig haben“, sagt Siegert. Doch es gehe nicht so schnell wie geplant. An der Neuen Linner Straße ist die neue Fassade mit hellen Keramik-Tafeln schon gut zu erkennen. Am Ostwall soll sie Ende Oktober fertig sein. Dann werde abgerüstet und die Passage sei frei. Zeitnah will die Wohnstätte dann auch die Teerschicht zum Schutz der Platten auf der Petersstraße entfernen lassen. „Das hängt jedoch davon ab, ob und wie lange darüber noch größere Baustellenfahrzeuge fahren müssen“, so Siegert.

Wohnungen anstelle des früheren Einrichtungshauses Schroer

Keine 50 Meter weiter Richtung Hauptbahnhof, auf der Alten Linner Straße, sind anstelle des früheren Einrichtungshauses Schroer moderne Mehrfamilienhäusern hochgezogen worden. Die ersten Mieter ziehen gerade ein. Passend zum Gesundheitszentrum am Luisenplatz hat der Krefelder Investor Ulrich Schmitter an der Alten Linner Straße 127 bis 135 ein ergänzendes Gebäude mit medizinnahen Anbietern wie beispielsweise Physiotherapie und Wohnungen in den oberen Geschossen gebaut. Das frühere Einrichtungshaus wie auch den dazugehörigen Parkplatz hatte Schmitter aus einer Zwangsversteigerung erworben. Der gebürtige Uerdinger setzt auf die Belebung der Innenstädte und möchte mit seinen Gebäuden Anreize schaffen, zentrumsnah und barrierefrei zu wohnen.

Auf dem alten RWE-Gelände entsteht neues Wohnquartier

Für das neue Wohnquartier „Prinzen Carré“ an der Prinz-Ferdinand-Straße beginnen die Vermietungen voraussichtlich im Januar. Das denkmalgeschützte frühere RWE-Verwaltungsgebäude am Preußenring 41 ist stehen geblieben. Auf dem dazugehörigen, rund 10 000 Quadratmeter großen Gelände ist für mehr als 20 Millionen Euro ein neues Wohnquartier mit 164 Wohnungen entstanden. Zwei große mehrgeschossige Gebäude samt Tiefgarage sind dort gebaut worden.

Der Rohbau ist fertig, derzeit kommen die Böden und Treppenhäuser rein und die Photovoltaik-Anlagen aufs Dach. Investor und Bauherr ist die GK Verwaltungs GmbH aus Waldbröl. „Das Interesse ist jetzt schon sehr groß, täglich erreichen uns Anrufe“, sagt Katrin Loose. Dabei hat die Vermietung noch gar nicht begonnen. Zunächst sollen drei bis vier Musterwohnungen fertiggestellt werden. Bis auf drei Wohnungen werden alle anderen eine Loggia oder eigene Terrasse haben. 138 Zwei-Zimmer-Wohnungen, 14 Drei-Zimmer-Wohnungen und zwölf Vier-Zimmer-Wohnungen werden angeboten. „Alle in gehobener Ausstattung, mit Naturstein im Treppenhaus, modernen Einbaugeräten, einer angebundenen Tiefgarage, einem Kinderspielplatz im Innenbereich sowie Ruhezonen im Grünen für Ältere. Hier ist ein richtiger Innenhof entstanden, wie es früher bei der Blockbebauung üblich war. „Über die Mietpreise können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen“, erklärt Katrin Loose. Bei anderen Immobilien in anderen Städten liegen die Mietpreise ab 10,50 Euro der Quadratmeter.

Anstelle der alten Rettungswache in Hüls entsteht ein Wohnhaus

Auch in den verschiedenen Stadtteilen entsteht neuer Wohnraum. Küppersliving als neuer Eigentümer der alten Feuerwache am Kirmesplatz in Hüls hat jetzt das lang erwartete Signal von Kommunalbetrieb Krefeld und der Politik erhalten. Der Krefelder Investor will für 3,8 Millionen Euro an der Stelle ein neues Geschäfts- und Wohnhaus bauen. „Wir sind uns über den Zeitplan jetzt einig, dass wir bis Ende des Jahres das alte Gebäude abreißen und dann ein Bauzaun darum kommt; im Früjahr wird durch den Kommunalbetrieb der Kirmesplatz neu gestaltet“, sagt Geschäftsführer Jörg E. Weitzel. Neun Monate dauere die Umgestaltung und Verbreiterung der Straße auf dem Graben. Im letzten Quartal des Jahres 2020 oder spätestens im ersten von 2021 könne dann mit dem Neubau begonnen werden. „Das wird knapp zwei Jahre dauern“, sagt Weitzel. Das Königsvogelschießen wird demnach auf dem Kirmesplatz stattfinden können.

Wohnstätte baut an Herbertzstraße neues Quartier

Auf der Herbertzstraße in Oppum wächst durch die Wohnstätte ein neues Quartier heran. „Die ersten 50 Wohnungen sind bezogen“, berichtet Thomas Siegert. Derzeit werden die Außenanlagen hergestellt und letzte Mängel beseitigt. Im zweiten Bauabschnitt entstehen derzeit 57 weitere Wohnungen, 43 davon öffentlich gefördert. „Bis zum nächsten Sommer sollen sie bezugsfertig sein“, so Siegert. Und auf der Tilsiter Straße in Linn ist der Rohbau für weitere 38 Wohnungen bereits fertig. 19 davon sind öffentlich gefördert.

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