Nach Sturm soll NRW-Bahnverkehr am Wochenende wieder normal laufen
Nach dem Orkantief hat in Nordrhein-Westfalen das große Aufräumen begonnen. Besonders bei der Bahn laufen die Arbeiten mit Hochdruck. Die Wälder sind in Mitleidenschaft gezogen worden, aber wohl nicht so schlimm wie bei Kyrill.
Düsseldorf/Essen. Der Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen soll nach Schäden durch Orkan „Friederike“ am Wochenende wieder weitgehend normal laufen. „Wir gehen davon aus, dass wir im Laufe des Wochenendes alle Linien wieder in Betrieb nehmen können“, sagte ein Bahnsprecher. Am Freitag war der Bahnverkehr weiterhin erheblich eingeschränkt. Aber im Regionalverkehr wurden im Laufe des Tages zahlreiche Bahnstrecken wieder in Betrieb genommen. Am späten Nachmittag war auf elf Strecken nur ein eingeschränkter Betrieb möglich. Auf weiteren vier Linien fuhren noch keine Züge.
Im Fernverkehr blieben die Strecken Dortmund-Osnabrück-Bremen sowie Hamm-Wuppertal-Köln gesperrt. Auch der seit dem Sturm nicht mehr angefahrene Bahnhof Münster sollte noch am Freitagabend wieder erreicht werden können. „Für das Wochenende erwarten wir einen weitgehend normalen Verkehr“, teilte die Bahn weiter mit. Das Unternehmen riet Reisenden, sich vor Fahrtantritt über die aktuelle Lage zu informieren.
Landesweit wurde am Freitag landesweit das ganze Ausmaß der Zerstörungen deutlich. Wie das NRW-Innenministerium berichtete, waren Feuerwehren, Rettungsdienste und der Katastrophenschutz zu mehr als 20 000 Einsätzen ausgerückt. Rund 30 000 Menschen waren dabei im Einsatz. Hinzu kamen rund 8000 sturmbedingte Einsätze der Landespolizei. 600 Verkehrsunfälle wurden registriert. Drei Menschenleben sind zu beklagen. Fast 100 Menschen wurden verletzt. Die Versicherung Provinzial Rheinland schätzte die Schadenssumme in ihrem Geschäftsgebiet auf bis zu 80 Millionen Euro. Besonders betroffen seien der Niederrhein und das nördliche Ruhrgebiet.
Wie die Bahnfahrer brauchten auch die Autofahrer am Freitagmorgen viel Geduld. Weil Bahnpendler auf das Auto umstiegen, war viel los auf Autobahnen und Bundesstraßen.
Im Versorgungsgebiet des Stromnetzbetreibers Westnetz war nach umfangreichen Reparaturarbeiten am Freitagnachmittag die Stromversorgung überall wieder hergestellt. Am Vortag waren zeitweise bis zu 150 000 Menschen ohne Strom.