Windenergie : Nabu stoppt Windräder wegen Schwarzstorch
Düsseldorf Das Verwaltungsgericht Aachen hebt einen Genehmigungsbescheid im Kreis Euskirchen auf.
Ausgerechnet die Klage von Naturschützern hat den Bau einer Windenergieanlage im Kreis Euskirchen jetzt endgültig gestoppt. Das Verwaltungsgericht Aachen hat am Freitag seinen Eilbeschluss vom vergangenen Jahr bestätigt und den Genehmigungsbescheid des Kreises Euskirchen zum Bau des Windparks Dahlem IV mit fünf Windrädern aufgehoben. Geklagt hatte der Naturschutzbund (Nabu). Berufung wurde nicht zugelassen. Eine Beschwerde des Kreises Euskirchen und des Anlagenbetreibers gegen den Eilbeschluss hatte das Oberverwaltungsgericht Münster schon im vergangenen Oktober zurückgewiesen.
Das Aachener Gericht monierte, mögliche nachteilige Auswirkungen des Vorhabens auf den Schwarzstorch seien nicht ausreichend untersucht worden. Dabei handele es sich um einen beachtlichen Verfahrensfehler. Konkret geht es um einen Schwarzstorchhorst in nur 500 Metern Entfernung zu einer der fünf geplanten Windanlagen. Der Kreis, so die Richter, hätte sich nicht mit der zweifelhaften Feststellung begnügen dürfen, der Horst sei schon mehrere Jahre nicht mehr besetzt gewesen. Tatsächlich sei der Horst noch im vergangenen Jahr nachweislich bewohnt worden. Laut Gericht besteht keine Aussicht darauf, dass das Vorhaben mit Blick auf die Gefährdungen des Schwarzstorches überhaupt genehmigungsfähig sei.
Gegen Windkraft „nur an Stellen, wo sie nicht hingehört“
„Auch der Nabu ist für eine naturverträgliche Energiewende“, so der NRW-Vorsitzende Josef Tumbrinck gegenüber dieser Zeitung. Aber natürlich müssten dabei die Artenschutzbelange berücksichtigt sein. „Wir sind nicht generell gegen Windkraft, sondern nur an Stellen, wo sie nicht hingehört.“ Nach seinen Angaben geht der Nabu in NRW an acht Stellen mit Verbandsklagen gegen Windräder vor.