Zohra Gardizi: Gelungener Start ins neue Leben

Der vor einem Jahr eröffnete Friseursalon der Afghanin (37) hat sich etabliert.

Mönchengladbach. In der Neujahrsausgabe 2013 hatte die WZ Zohra Gardizi auf der Themenseite „Neustart“ vorgestellt. Die Afghanin musste vor einigen Jahren bei Null anfangen, als sie ohne anerkannte Ausbildung nach Deutschland kam. Ihr Architekturstudium konnte sie in Deutschland nicht weiterführen. Sie heiratete, bekam drei Kinder und lernte fleißig Deutsch. Ende 2012 erfüllte sie sich ihren Traum und eröffnete einen Friseursalon. Inzwischen ist ein Jahr vergangen. Wir haben nachgehakt, wie es der 37-Jährigen ergangen ist.

„Ich bin glücklich“, sagt Gardizi. Ihr Salon „hairlover“ an der Viersener Straße hat sich etabliert. Dafür hat die viel getan: Sie hat fast 10 000 Flyer verteilt, in den ersten zwei Monaten hat sie jede Dienstleistung für 50 Prozent des eigentlichen Preises angeboten. Das hat sich ausgezahlt. Sie hat viele Stammkunden und wird oft weiterempfohlen.

„Mundpropaganda macht viel aus“, sagt die 37-Jährige. Im Salon wird sehr viel geredet und gelacht — viele Kunden freuen sich über die gute Atmosphäre. Auch die Kommunikation mit Kunden in deutscher Sprache klappt laut Gardizi sehr gut.

Seit März hat Gardizi eine Angestellte, macht aber vieles selber: Strähnchen, schneiden, Beratungsgespräche. Und nicht nur das: Trotz Arbeit und drei Kindern besucht die 37-Jährige ein- bis zweimal pro Monat Seminare zu Themen wie „Moderne Strähnchentechnik“. „Das klappt super. Ich kann gut organisieren“, sagt Gardizi. Außerdem haben ihr Mann und die Kinder im Alter von zwölf, zehn und acht Jahren sehr viel Verständnis. Gardizi: „Die Kinder merken, dass ich viel Stress habe. Sie machen dann freiwillig ihre Hausaufgaben und helfen im Haushalt.“

Die 37-Jährige freut sich, in Deutschland zu sein. Sie habe sich gut eingelebt. Sie habe zwar immer sehr viel gekämpft, aber „hier gibt es gute Möglichkeiten für alle“, sagt Gardizi. „Ausländer sollten diese mehr nutzen“.

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