Zentralbad-Grundstück bleibt ein Feuchtgebiet

Die Europa-Ausschreibung liegt in der Schublade, und zwei Bewerber haben sich zurückgezogen.

Mönchengladbach. Die weltweite Wirtschaftskrise hat vor allem das Projekt altes Zentralbad voll getroffen. Die Stadt rechnet auch in diesem Jahr nicht damit, einen Investor für die seit 2001 leer geräumte Fläche des ausgebrannten Großbades zwischen Lüpertzender- und Fliethstraße zu finden. Und auch beim geplanten Shopping-Center auf dem Theater-Grundstück Hindenburgstraße gibt es Verunsicherung.

Zentralbad. Die Fläche ist längst zum Feuchtbiotop geworden. Nach auch von der WZ vorgestellten Plänen soll hier ein Viertel zum Wohnen und Arbeiten (z.B. Dienstleister) und mit Geschäften entstehen, mit Lärmschutzwand zur Fliethstraße und dem frei gelegten Flüsschen "Gladbach". Die Firmen Hochtief plus Investor sowie die BiW des ehemaligen FDP-Politikers Hans-Joachim Schoor wollten hier kreativ zu Werke gehen und Geld verdienen.

Doch beide zogen ihre Bewerbung zurück, sagt ein Stadtsprecher. Begründung: Die Krise. So oder so muss der Bad-Komplex europaweit ausgeschrieben werden. Die Unterlagen sind längst fertig und liegen nun in der Schublade. Bis Mitte, Ende 2010 bleibe der Biotop-Charakter des Zentralbad-Bereichs erhalten, heißt es in der Stadtverwaltung und bei der mit- organisierenden Stadtentwicklungsgesellschaft, kurz EWMG.

Altes Schauspielhaus. Auch hier ist die EWMG mit Hilfe mehrerer, teurer Juristen am Ball. Bekanntlich haben sich fünf Entwickler bzw. Investoren nach der Europa-Ausschreibung für das Projekt Handels- und Dienstleistungs-Zentrum (HDZ) beworben. Neben der Hamburger ECE, die anfangs alleiniger Interessent war, sind es Concepta (Grevenbroich), MFI, Sonae Sierra und die Gladbacher Baufirma Jessen mit den Brüdern Bücker und Viehof.

Zwar zeigten alle nach wie vor "großes Interesse an dem Projekt". Ein leitender Stadtmitarbeiter sagt aber auch: "Die Interessenten sind vorsichtig geworden, denken über die Finanzierung nach." Keiner sei nämlich bereit, leere Läden und damit hohe Verluste zu produzieren.

Im April will der Stadtrat sich auf maximal drei Bewerber festlegen. Mit ihnen will die Politik die Neubau-Pläne weiterentwickeln. Später soll dann der ausgesucht werden, der auf die Baustelle geht.

Zuletzt wollte die Stadt für die fast 3300 Quadratmeter des leeren Theaters mindestens 4,1 Millionen Euro haben.

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