Zehntausende Euro ergaunert: Bande aus Krefeld hat Senioren in ganz Deutschland betrogen

Krefeld. Der Polizei ist nach jahrelangen Ermittlungen ein Schlag gegen eine kriminelle Band aus Krefeld und Mönchengladbach gelungen. Die Männer sollen seit Jahren in mindestens 70 Fällen Senioren quer durch das Bundesgebiet betrogen und bestohlen haben.

Dabei haben die Verbrecher wohl mehrere zehntausend Euro ergaunert.

Bei den fünf Hauptbeschuldigten handelt es sich um einen 40 Jahre alten Mann aus Mönchengladbach und vier 45, 25, 23 und 32 Jahre alte Männer aus Krefeld. Die Täter sind teilweise miteinander verwandt und durchweg wegen ähnlicher Delikte polizeibekannt sowie teilweise einschlägig vorbestraft und stehen unter Bewährung.

Die Polizei begann nach einer Straftat am 18. September 2009 in Tönisvorst mit ihren Ermittlungem. Hier hatten zwei Männer versucht, einer mittlerweile verstorbenen, damals 87-jährigen Vorsterin minderwertige Teppiche zu überhöhten Preisen zu verkaufen. Die Seniorin lehnte ab und stellte später fest, dass die Teppichverkäufer Schmuck aus ihrer Wohnung gestohlen hatten. Die Kripo Willich, die im Kreis Viersen zentral mit der Bearbeitung solcher Delikte betraut ist, nahm die Ermittlungen in diesem Fall auf.

In den nächsten Jahren tauchten die Ermittler der Kripo Willich immer tiefer in die bandenmäßigen Strukturen der Teppichhändlerfamilie ein, die unter anderem aus einem 45-Jährigen und seinen Söhnen besteht. Inzwischen konnten annähernd 70 Fälle von Teppichbetrügereien und Enkeltricks, Trickdiebstählen und Betrügereien mit bei Senioren ergaunerten PIN- und Debitkarten aufgeklärt werden. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs: Es dürften tausende Senioren mit den Betrügern Kontakt gehabt haben, die in ganz Deutschland nach "leichten Opfern" suchten.

Vier Männer stellten sich im Laufe dieser Woche der Polizei, drei von ihnen sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Zwei der Täter wurden davon verschont. Ob die Opfer ihr Geld jemals wiedersehen, ist ungewiss. Derweil leben die Hauptverdächtigen und ihre Familen zum Großteil von staatlicher Unterstützung.

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