Zahlreiche Gladbacher schlendern über den Christkindlmarkt

Die 44. Auflage des Marktes zugunsten von Menschen mit Behinderung bot kulinarische Leckereien, verschiedenste Geschenke und Musik.

Zahlreiche Gladbacher schlendern über den Christkindlmarkt
Foto: Detlef Ilgner

Der Christkindlmarkt zugunsten von Menschen mit Behinderung gehört zur Vorweihnachtszeit in Mönchengladbach wie Adventskranz und Kerzen. Auch beim 44. Mal hat der große, ausschließlich ehrenamtlich gestemmte Auftakt in die Adventszeit nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Die Gladbacher schlendern in Scharen bei kaltem, aber trockenen Wetter über den Kapuzinerplatz, kaufen die ersten Geschenke, trinken Glühwein und begrüßen an allen Ecken Freunde und Bekannte.

Für viele führt der erste Weg direkt zu dem Stand, an dem der Presseverein den Gourmetstollen verkauft. Der von der Gladbacher Konditorei Gingter gebackene Stollen ist meist schon mittags ausverkauft. Es gilt, sich zu sputen.

Viele Besucher wissen genau, was sie auf dem Christkindlmarkt suchen — zum Beispiel die Weihnachtsgestecke, die die Förderschule Dahlener Straße verkauft. Nach knapp zwei Stunden stellt Schulleiter Walter Gans zufrieden fest: „Wir haben schon drei Viertel unserer Sträuße verkauft.“ Und das, obwohl die Schule eifrig produziert hat. „Die untere Etage sah zwei Wochen lang aus wie eine Floristenwerkstatt“, sagt Gans.

Auch leckere, selbst gemachte Marmeladen gehören zum Angebot des Marktes. Petra Issel ist seit dreißig Jahren dabei. Gemeinsam mit ihrem Mann und einer Freundin verkauft sie rund 1000 Gläser selbstgekochte Marmelade, außerdem unterschiedlichste Plätzchen vom Heidesand bis zur Kokosmakrone. Dieses Jahr ist eine Neuheit dabei: Ein Schild verspricht vegane Plätzchen. „Das ist ein Versuch“, sagt Petra Issel: „Aber das muss sich wohl noch rumsprechen.“

Ein paar Stände weiter ist auch ein Versuch im Gange, einer der ganz besonderen Art: Syrische Frauen haben gekocht und gebacken und beteiligen sich mit viel Freude am Christkindlmarkt. Ranya Soudah stammt aus Aleppo, ist Informatikingenieurin und lebt seit zwei Jahren in Mönchengladbach. In fließendem Deutsch erklärt sie, was in den Spezialitäten ihrer Heimat steckt: Datteln, Granatapfel oder Rosenwasser, Käse, Hackfleisch oder Spinat und praktisch immer Walnüsse.

Das hört sich nicht nur lecker an, das schmeckt auch so. „Wer es probiert, ist begeistert“, sagt Beate Brungs vom Serviceclub Soroptimist, der die Idee zu diesem Stand und der damit verbundenen Integration von Flüchtlingen hatte.

Traditioneller ist dagegen das, was der Nikolaus bei sich hat und bei seinem Rundgang über den Markt an die Kinder verschenkt — es gibt Schokolade. Bernhard Hansen trägt in diesem Jahr zum zweiten Mal das Bischofsgewand mit Stab und Mitra. „Ich wollte immer gern einmal Nikolaus sein“, sagt er, der im richtigen Leben Pädagoge ist: „Die großen Augen der kleinen Kinder zu sehen ist einfach schön.“ Dafür hat er ein Nikolaus-Seminar besucht und sich mit den Sagen und Legenden rund um den heiligen Mann vertraut gemacht.

Unermüdlich unterwegs im Gedränge sind die Losverkäufer von Round Table 47. Sechstausend Lose bringen sie unter die Leute, das Stück zu einem Euro. „Wir werden ziemlich zügig fertig werden“, sagt Frederic Reugels. „Wir machen zum ersten Mal mit, es macht richtig Spaß“, stellt Losverkäufer Stefan Heinen fest.

Für vorweihnachtliche Stimmung sorgen die Auftritte von Chören und Bands. Der Advent ist angekommen in Mönchengladbach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort