Zahl der Taschendiebstähle mehr als verdoppelt

Insgesamt wurden im Jahr 2014 aber weniger Straftaten verübt als im Vorjahr.

Mönchengladbach. Weniger Straftaten, weniger Wohnungseinbrüche, weniger Kinder und Jugendliche als Tatverdächtige — die Kriminalstatistik, die Polizeipräsident Hans-Hermann Tirre und Kriminaldirektor Stephan Wey vorstellten, war durchaus positiv. „Mönchengladbach steht im Ranking der sichersten Großstädte ganz weit oben“, sagte Tirre. Eine erhöhte Aufmerksamkeit aller Sicherheitsbehörden in der Stadt erfordere aber die Zunahme der Unterstützer für terroristische Organisationen, die im Nahen und Mittleren Osten den Dschihad ausgerufen haben, berichtete Wey.

In Mönchengladbach sind im vergangenen Jahr 22 409 Straftaten bekannt geworden. Das sind 107 Fälle oder 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr. 11 516 Straftaten wurden aufgeklärt. Das entspricht einer Quote von 51,4 Prozent. Zum Vergleich: Landesweit liegt die Aufklärungsquote bei 49,8 Prozent.

Hier sank die Zahl von 786 Taten im Jahr 2013 auf 683 im Jahr 2014. Das macht einen Rückgang von 13,1 Prozent aus. Eingerechnet in die Zahl der Wohnungseinbrüche sind auch die Fälle, bei denen es beim Versuch blieb. Im vergangenen Jahr gab es 274 Einbruchsversuche. „Das zeigt uns, dass unsere Informationsveranstaltungen zu Einbruchsschutz ankommen und immer mehr Menschen ihre Wohnungen besser sichern“, sagte Tirre. Auch Stephan Wey verwies noch einmal auf den präventiven Aspekt: „Nachbarschaftshilfe ist wichtig. Wer verdächtige Personen oder Fahrzeuge in seinem Wohnviertel sieht, sollte die 110 anrufen.“ Hinweise aus der Bevölkerung sind auch für die Aufklärung wichtig. Die liegt bei den Wohnungseinbrüchen nämlich nur bei 10,7 Prozent. „Die Taten sind oft schwer aufklärbar, weil wir es oft mit überörtlich agierenden Banden zu tun haben“, sagte der Kriminaldirektor. Häufig würden die Einbrecher sofort nach der Tat über die Grenzen verschwinden und in ihre ost- oder südosteuropäische Heimat zurückreisen.

Der Anteil Kinder an den ermittelten Tatverdächtigen betrug 2,8 Prozent, im Jahr davor waren es noch 3,8 Prozent. 8,9 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen waren Jugendliche, 2013 waren es 10,1 Prozent. In 2014 wurden 238 Kinder und 753 Jugendliche strafauffällig.

Hier stiegen die Fallzahlen im vergangenen Jahr auf 5860 Delikte. Das bedeutet eine Steigerung um sieben Prozent. Angezeigt wurden fünf Vergewaltigungen im öffentlichen Raum. 26 exhibitionistische Handlungen stehen in der Statistik für 2014, vier räuberische Angriffe auf Kraftfahrer, 23 Handtaschenraube, 176 Raubüberfälle und 353 gefährliche sowie schwere Körperverletzungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen. 1555 Diebstähle aus Fahrzeugen wurden angezeigt und 580 Taschendiebstähle. Letzte Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um sage und schreibe 317 Fälle.

Zurückzuführen ist dies auch auf den Antänzer-Trick. Vorwiegend Nordafrikaner suchen sich meistens nach Gaststättenschluss Altstadtbesucher als Opfer aus, tanzen auf sie zu, umarmen sie und stehlen dabei Handy oder Portemonnaie. Auch das gehört zur Straßenkriminalität: 98 Kraftfahrzeuge, 228 Krafträder und 961 Fahrräder wurden gestohlen. Es gab 77 Diebstähle von oder aus Automaten. 28 Landfriedensbrüche wurden bekannt, 1090 Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen und 1002 sonstige Beschädigungen. Laut Polizei bewegt sich die Zahl der Straftaten bei der Straßenkriminalität im Langzeitvergleich aber auf vergleichsweise niedrigem Niveau.

Die Aufklärungsquote im Bereich der Straßenkriminalität lag insgesamt bei 16,1 Prozent. 993 Tatverdächtige wurde ermittelt, darunter sind 48 Kinder und 155 Jugendliche. Gegenüber 2013 bedeutet dies ein Rückgang um 4,4 Prozent bei den Kindern und um 5,4 Prozent bei den Jugendlichen. An Delikten der Gewaltkriminalität waren 24 Kinder (2013: 64 Kinder) und 102 Jugendliche (2013: 155) beteiligt. Insgesamt wurden 878 Tatverdächtige für Gewaltdelikte ermittelt.

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