Wollte lesbisches Paar Ehemann loswerden?

Wegen versuchten Mordes müssen sich zwei Frauen vor dem Mönchengladbacher Landgericht verantworten.

Mönchengladbach. Drei Mordanschläge soll ein 62-Jähriger, der an Demenz leidet, überlebt haben. Ausgeführt durch seine Ehefrau Yvonne E. aus Nettetal und deren Freundin Jana K. aus Trier, mit der sie eine lesbische Beziehung hatte. Nachdem diese Beziehung in die Brüche gegangen war, hatte sich die Freundin im Herbst 2011 an die Polizei in Hückelhoven gewandt. Jetzt stehen beide vor Gericht: wegen gemeinschaftlichen versuchten Mordes.

Die Geschichte klingt wie aus einem billigen Romanheftchen. Deshalb entschlossen sich die Ermittler damals, die beschuldigte Ehefrau zunächst zu überwachen. Die Festnahme erfolgte erst ein Jahr später. In abgehörten Telefonaten hatte sie über ihren Ehemann geschimpft. Im Gerichtssaal stellte die 45-Jährige die Beziehung zu ihrem Mann am Mittwoch aber als äußerst liebevoll dar.

Die Freundin (46), die das Verfahren in Gang gebracht hatte, sitzt mit auf der Anklagebank. Sie ist nach eigenen Aussagen von ihrer Mutter vernachlässigt worden und in einem Heim aufgewachsen. Über das Internet habe sie Yvonne E. kennen gelernt. Man habe sich verliebt.

Auch die Ehefrau berichtete vor Gericht von einer nicht einfachen Kindheit. Sie habe auch als „Animierdame“ gearbeitet. Erst auf Nachfrage des Richters räumte sie ein, dass man ihre Tätigkeit wohl auch als die einer Prostituierten beschreiben könne. Durch ihre damalige Chefin habe sie Kontakt zu dem Mann bekommen, den sie dann auch geheiratet habe. Dass sie danach von 2007 an dreimal versucht haben soll, ihn umzubringen, streitet sie vor Gericht ab.

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