Winter kann kommen

Die Gladbacher wissen zu wenig über ihre Räumpflicht bei Schnee findet die Stadt. Streusalz gibt es genug.

Mönchengladbach. Stadt und GEM sehen sich für den kommenden Winter gerüstet — schon vor dem ersten Frost. Nach den vergangenen beiden Extremwintern liegen jetzt 3000 Tonnen Streusalz bereit, um die Straßen eisfrei in den nächsten Monaten eisfrei zu halten.

Doch in den vergangenen beiden Wintern stießen die zehn Räumfahrzeuge der GEM häufig an ihre Grenzen. Gerade auf stark befahrenen Kreuzungen bildeten sich Eisplatten, Nebenstraßen konnten häufig überhaupt nicht geräumt werden.

„Man muss Prioritäten setzen“, sagt Arnd Tulke vom zuständigen Fachbereich Umwelt und Entsorgung. Keine Kommune habe genug Personal, um an allen Stellen gleichzeitig zu arbeiten.

„Erste Priorität haben Haupt- und Zubringerstraßen“, sagt GEM-Geschäftsführerin Gabriele Teufel. Und weil die letzten Winter oft permanent geräumt werden mussten, seien viele weniger wichtige Straßen weiß geblieben.

GEM-Betriebsleiter Wilfried Theißen wirbt für Verständnis: „Wir sind auf rheinische Winter vorbereitet. Kommt mal ein bayrischer Winter, haben wir zu kämpfen“, sagt er.

Zehn Fahrzeuge für das ganze Stadtgebiet — das kann nicht immer ausreichen. „Wir müssen auch sehen, dass die Kosten nicht ins Unendliche steigen“, stellt Teufel klar.

Zum Vergleich: Im Durchschnitt war der Winterdienst in den vergangenen zwei Jahren im Durchschnitt doppelt so hoch wie in den zwölf Jahren zuvor. „Und das allein für das Verbrauchsmaterial“, so Gabriele Teufel.

450 Beschwerden über nicht geräumte Straßen hagelte es im letzten Winter. In vielen Fällen, so Arnd Tulke, sei dabei herausgekommen, dass es sich dabei um Anliegerstraßen handele. „Die müssen von den Anwohnern selbst geräumt werden“, sagt er.

Bei der Stadt hat man festgestellt, dass viele Menschen zu wenig über den Winterdienst wissen — etwa welche Winterdienstklasse ihre Straße hat oder wann sie selber Schnee räumen müssen. Beim Fachbereich Umwelt werden diese Fragen beantwortet. „Wir stehen als Ansprechpartner bereit und nehmen das auf“, sagt Petra Scherer.

Für die kommdenen Monate sind alle Beteiligten optimistisch. Gabriele Teufel: „Wenn es so wird wie letztes Jahr, sind wir vorbereitet.“

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