Wenn 240 Patienten umziehen

Das Krankenhaus Maria Hilf zieht Ende Mai in den Neubau an der Viersener Straße. Ein enormer logistischer Akt: Denn der Umzug erfolgt bei laufendem Betrieb.

Wenn 240 Patienten umziehen
Foto: Ilgner

Es ist nicht irgendein Umzug, der da am letzten Samstag im Mai im Herzen Mönchengladbachs stattfindet: Es ist das Ende einer mehr als hundertjährigen Tradition, es ist ein Krankenhaus-Umzug bei laufendem Betrieb. Vor allem aber ist es eine enorme logistische und organisatorische Herausforderung. Das Krankenhaus Maria Hilf an der Sandradstraße wird innerhalb eines Tages komplett geräumt, die Patienten verlagert, die Infrastruktur abgebaut. In kürzester Zeit wird alles in die neuen Gebäude des Krankenhauses St. Franziskus an der Viersener Straße transportiert. Dabei muss die Sicherheit der Patienten jederzeit gewährleistet sein.

„Wir werden während des Umzugs die Patientenversorgung an beiden Standorten personell und materiell sicherstellen“, betont Prof. Andreas Lahm, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Kliniken Maria Hilf. Um die Patienten während des Umzugs bestmöglich zu versorgen, finden die Patiententransporte im Rahmen einer Evakuierungsübung der Feuerwehr Mönchengladbach statt. Vier Intensiv-Rettungswagen, 32 Rettungs- und Krankentransportwagen, ein Bus und 200 Einsatzkräfte stehen zur Verfügung, um bis zu 239 Patienten vom Gebäude an der Sandradstraße in die neuen Gebäude an der Viersener Straße zu schaffen. „Die Patienten werden an vier Punkten im Gebäude Maria Hilf an die Rettungskräfte übergeben und an sechs Punkten im Krankenhaus St. Franziskus wieder übernommen“, erklärt Stefan Bahun, Sicherheitsingenieur und als Projektleiter für die Planung des Umzugs verantwortlich. „So können wir Staus vermeiden.“

Parallel zur Verlagerung der Patienten wird der Gütertransport organisiert. Dabei wird in Teams gearbeitet, die jeweils für bestimmt Bereiche zuständig sind: Es gibt zum Beispiel einen Transportstrang EDV, einen weiteren für die OP-Ausstattung. Insgesamt sind sechstausend Kubikmeter Material zu bewegen, das Zug um Zug im Krankenhaus St. Franziskus wieder aufgebaut werden muss. „Bis der letzte Patient verlagert ist, wird im Maria Hilf ein OP für Notfälle vorgehalten“, erklärt Prof. Lahm. „Gleichzeitig gehen die neuen OPs im St. Franziskus in Betrieb.“

Am Samstag, 26. Mai, werden die Viersener Straße zwischen Sandradstraße und Schürenweg sowie die entsprechenden Seitenstraßen ab 7 Uhr morgens gesperrt, damit die Transporte schnell und ungehindert die zweieinhalb Kilometer zwischen den beiden Standorten zurücklegen können. Die Sperrung soll acht Stunden dauern, kann aber, wenn alles glatt läuft, auch früher wieder aufgehoben werden.

Mit der Räumung des Krankenhauses endet ein mehr als zehnjähriger Planungsprozess der Kliniken Maria Hilf mit ihren ursprünglich drei Standorten. An der Viersener Straße auf dem Gelände des Krankenhauses St. Franziskus wurden 84 Millionen Euro in den Bau von zwei neuen Bettenhäusern, einem Lager- und Logistikzentrum, einer Heizzentrale und einem hochmodernen OP-Zentrum investiert. Hinzu kommen zehn Millionen Euro für die neueste Medizintechnik.

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