Weiter Busse auf der Hindenburgstraße

Die GroKo hat neue Ideen für die Einkaufsstraße.

Wer auf der Hindenburgstraße tatsächlich noch auf ein „Cable Car“ nach Vorbild von San Francisco gehofft hatte, kann diese Hoffnung nun begraben. CDU und SPD werden morgen per Fraktionsantrag in der gemeinsamen Sitzung von Planungs- und Bauausschuss sowie Bezirksvertretung Nord die Prüfung „alternativer Transportsysteme“ für ad acta gelegt erklären — zu teuer und mit hohen Auflagen verbunden. Auch künftig sollen stattdessen Busse über die Einkaufsstraße rollen — auf Basis eines Gutachtens, das in der Sitzung vorgestellt wird, will die „GroKo“ ihren Status als Bustrasse festigen. „Unnötiger Linienverkehr“ soll jedoch herausgehalten werden; und ob die Busse zumindest bergab über die Steinmetzstraße fahren können, wird geprüft.

Das Gutachten des Ingenieursbüros Mathias Schmechting Nahverkehrs-Consult hat letztere Variante als eine von drei gangbaren herausgearbeitet — neben der Beibehaltung des Status quo und einer Verkehrsführung ausschließlich über Steinmetz- und Viersener Straße. Dies will die GroKo aber nicht — Busse auf der Einkaufsstraße seien notwendig, um „die heutigen Mobilitätsanforderungen zu gewährleisten“.

Auch weiterführende Gedanken zur Zukunft der Hindenburgstraße wollen CDU und SPD zur Abstimmung stellen. So sollen die Fußgängerbereiche überarbeitet und offener gestaltet werden, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Auch soll geprüft werden, ob die Fahrbahnen künftig schmaler und gegebenenfalls sogar „eingeschränkt zweispurig“ ausfallen können. Zwischen Bismarckstraße und Minto will die GroKo Radverkehr erlauben. Und: CDU und SPD halten in Teilstücken „Kultur-“ oder „Shoppingbusse“ für denkbar. Dies könne eine Maßnahme zur Stärkung des oberen (Sinn-Leffers) und unteren Bereichs (ZOB bis Bismarckstraße) der Hindenburgstraße, der angrenzenden Quartiere, der Verbindung der zentralen Einkaufsbereiche von Gladbach und Rheydt sein.

Über die Parteigrenzen hinweg wird weitestgehend Zustimmung zu den Plänen signalisiert. Etwa bei den Grünen, die jedoch ausschließlich emissionsfreie Busse über die Straße schicken wollen — „wie etwa Hybridbusse“, sagt Fraktionsvorsitzender Karl Sasserath. Aber auch bei den Linken, die die Straße „komplett für Radverkehr öffnen“ wollen, wie Sprecher Torben Schultz sagt. Der eigentliche Sachstandsbericht zum Nahverkehr auf der Hindenburgstraße, den die Verwaltung morgen vorstellt, hätte eigentlich schon vor mehr als einem Jahr vorliegen sollen. Doch es gab Verzögerungen bei der Fahrgastbefragung.

Diese ergab am Ende: 15 000 Fahrgäste pro Tag sind auf der Hindenburgstraße mit dem Bus unterwegs. 37 Prozent aller Passanten kommen mit dem Bus in die Fußgängerzone. Keine der Buslinien weist eine citybezogene Nachfrage von unter 1400 Fahrgästen pro Tag auf.

Auch bei anderen Aspekten mit Bezug zur Hindenburgstraße sollen morgen Nägel mit Köpfen gemacht werden. So soll unter anderem der Austausch des Pflasters im Bereich zwischen Europaplatz und Minto durch Asphalt beschlossen werden. Der Bebauungsplan für den neuen City-Platz vor dem Einkaufszentrum soll auf den Weg gebracht werden, ebenso der Ausbau der Verkehrsflächen zwischen Krichel- und Abteistraße.

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