Weibliche Leitung ist im Rathaus selten
Die Stadtverwaltung ist zwar zu 60 Prozent mit Frauen besetzt, in Führungsfunktionen sind die Damen jedoch deutlich unterrepräsentiert.
Über Frauen in Führungspositionen, Frauenquote oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird gerne gesprochen, doch der genauere Blick zeigt: Es gibt noch viel zu tun. Das gilt auch für das Rathaus. Gerade wurde dort über eine Nachfolge für den Stadtkämmerer Bernd Kuckels abgestimmt. Gewählt wurde Michael Heck. Die Runde der Bewerber soll ebenfalls rein männlich gewesen sein. Dabei hätte es in der Region einige geeignete Kandidatinnen gegeben, die man hätte ansprechen können.
Matthias Engel, Personaldezernent
Und so bleibt Dörte Schall (SPD), Beigeordnete für Soziales, Recht, Jugend und Verbraucherschutz, nach wie vor die einzige Frau im sechsköpfigen Verwaltungsvorstand. Bei den städtischen Mitarbeitern sind die Frauen zwar in der Mehrheit, sie stellen fast 60 Prozent der 3396 Dienstkräfte. In Führungspositionen sieht das aber schon ganz anders aus: Von den 22 Fachbereichsleitungen sind nur sechs mit Frauen besetzt, was einem Anteil von 27 Prozent entspricht. Zumindest ist die Tendenz steigend, denn fünf Jahre zuvor lag der noch bei 17 Prozent. Bei den Abteilungsleitungen, sieht es noch schlechter aus: 14 der 58 Stellen sind weiblich besetzt, was einem Anteil von 24 Prozent entspricht. (2012: 13 Prozent).
„Wie die Daten zeigen, sind Frauen in Führungsfunktionen deutlich unterrepräsentiert, daher gibt es selbstverständlich auch Pläne, den Frauenanteil zu erhöhen“, betont Personaldezernent Matthias Engel. Das fordere auch das Landesgleichstellungsgesetz. Deshalb werden seinen Angaben zufolge in Bereichen, „bei denen eine Unterrepräsentanz vorliegt“, Frauen bei gleicher Eignung, Leistung und Befähigung bevorzugt berücksichtigt. Um dafür eine Datenbasis zu haben, werde aktuell ein Gleichstellungsplan erstellt. Außerdem setze die Stadt Mönchengladbach auf Modelle zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie — etwa flexible Arbeitszeiten und Heimarbeit.