Von der „Ablage“ an die Hochschule

Rechts- und Sozialdezernent Michael Schmitz verabschiedete sich von Weggefährten und Mitarbeitern.

Von der „Ablage“ an die Hochschule
Foto: Jörg Knappe

Mönchengladbach. Seine „letzte“ Aufgabe in Mönchengladbach hat er mit Bravour bewältigt. Die rund 120 Gäste im Jugendclubhaus Westend wählten Michael Schmitz einstimmig in die Wohngemeinschaft „Zimmer frei“, die seine Kollegen für ihn in Anlehnung an die bekannte Fernseh-Talkshow als kleines Bühnenstück inszeniert hatten. Schmitz hatte am Freitag Weggefährten eingeladen, um sich von ihnen zu verabschieden.

Michael Schmitz, gerichtet an seine Mitarbeiter

Am kommenden Montag ist sein letzter Arbeitstag als Rechts- und Sozialdezernent der Stadt — auch Beigeordneter genannt. Schmitz setzte diese Amtsbezeichnung ganz an die Spitze der Dinge, die er nicht vermissen werde: „Beigeordneter klingt so, wie die Ablage zwischen zwei Aktenordnern“, sagte er und schmunzelte dabei.

16 Jahre lang war er Chef von mehr als 1000 Verwaltungsmitarbeitern. Zu seinem Dezernat gehörten viele Fachbereiche: Recht, Soziales und Wohnen, Kinder, Jugend und Familie, Altenhilfe, Gesundheit und Tiermedizin sowie Verbraucherschutz.

Sein Parteifreund, Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, erinnerte bei der Verabschiedung an 16 gemeinsame Jahre. „Kurz nachdem du 1998 zum Beigeordneten gewählt wurdest, habe ich meinen Job als Fraktionsgeschäftsführer der CDU angetreten“, sagte Reiners rückblickend. Seit dieser Zeit habe man gut zusammengearbeitet.

Reiners erinnerte, wie viele andere, an Dinge, die eng mit dem Namen Schmitz verbunden sind. Er hatte die Idee zum vorbeugenden Konzept „Home“, das dazu beitrug, Kosten bei der Hilfe zur Erziehung zu reduzieren, und initiierte die „Lena-Gruppen“ zur Betreuung von U3-Kindern. Brauchtumsfreunde erinnern sich auch an Schmitz’ Engagement im Karneval. Er moderierte 13 Jahre lang ein Kinderkarnevalsfest in der Eickener Mehrzweckhalle, das unter dem Motto „Multi-Kulti und verrückt“ stand. Schmitz organisierte es gemeinsam mit Jugendamt und Integrationsrat.

Ein wenig selbstkritisch war Schmitz’ Abschiedsgruß an seine Mitarbeiter: „Sie haben mich getragen, aber auch ertragen. Ich werde sie vermissen.“ Die berufliche Zukunft des scheidenden Beigeordneten ist geklärt: Ab September wird er Professor für öffentliches Recht an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Köln.

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