Vom Glauben geprägte Musik

Niederrheinische Sinfoniker spielen Messiaen und Bruckner.

Mönchengladbach. Das nächste Auftritt der Niederrheinischen Sinfoniker unter der Leitung von Generalmusikdirektor Graham Jackson steht ganz im Zeichen der Verbindung von künstlerischem Schaffen mit tiefempfundenem Gottesglauben.

Für das 6. Sinfoniekonzert hat der Dirigent bewusst Werke des Franzosen Olivier Messiaen und des Wagner-Verehrers Anton Bruckner ausgesucht. Das "passt gut zusammen", denn die Musik beider Komponisten sei mit ihrem christlichen Glauben untrennbar verbunden, sagt Jackson.

Ausschlaggebend für die Auswahl der Auftragsarbeit "Et exspecto resurrectionem mortuorum" aus dem Jahr 1964 von Olivier Messiaen ist der Auftritt des Orchesters am 9. Juni, in der Marienkirche Rheydt. Jackson schwärmt von "einem imposanten Werk" für alle Bläser und "einen großen Schlagzeugapparat", das seine Wirkung nur live und besonders in Rahmen der Klangmöglichkeiten einer Kirche entfalten könne.

Messiaen hat es für die im Krieg gefallenen Soldaten geschrieben. Der Titel "Ich erwarte die Auferstehung der Toten" ist ein deutlicher Hinweis: Nicht der Tod, sondern die Auferstehung sind Thema der fünf Sätze, zu denen jeweils ein Bibelzitat gehört.

Der dritte und vierte Satz wird schnell gespielt, ansonsten sei die Musik Messiaens getragen, modern, schroff und mit einer beinahe "theatralischen Handlung".

Anton Bruckners Sinfonie Nr.3d-Moll hat eine komplizierte Entstehungsgeschichte. Die erste Fassung ließ sich der österreichische Komponist von Richard Wagner in Bayreuth absegnen, die zweite, weitgehend ohne Ring-Zitate, fiel bei ihrer Erstaufführung 1877 in Wien durch, die letzte Fassung 1889 brachte den Erfolg.

Jackson hat sich für die zweite, etwa einstündige Version entschieden, die den "typischen, von Beethoven geprägten Bruckner" am deutlichsten wiedergebe. "Die Musik schreitet langsam voran", betont der Dirigent. Der erste Satz Misterioso wird als gemäßigt, mehr bewegt charakterisiert.

Das Adagio sei ein "wahres Klangbad", das zu spielen "für die Streicher ein Genuss sei". Im Scherzo wird der Zuhörer an den österreichischen Ländlerstil erinnert, im Finale erreicht die Sinfonie ihren endgültigen Gipfelpunkt. Mit der Aufführung beider Werke will Jackson "dem Zuhörer den Atem nehmen".

Den ersten Auftritt in Mönchengladbach gibt es am Donnerstag, 3. Juni, 20 Uhr, in der Kaiser-Friedrich-Halle. Am 9.Juni, 20Uhr, spielen die Sinfoniker in der Marienkirche Rheydt.

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