Viertel der Kinder spricht schlecht

„Delfin“-Test zeigt Förderbedarf bei 26,9 Prozent.

Mönchengladbach. Die Zahl der Kleinkinder mit gestörter Sprachentwicklung in Mönchengladbach ist leicht angestiegen. Das ist beim landesweiten Sprachtest "Delfin 4" ermittelt worden. In der Stadt wurden 2471 Kinder, die zum 1. August 2011 schulpflicht sind, also derzeit etwa vier Jahre alt sind, getestet.

Bei 26,9 Prozent dieser Mädchen und Jungen war die Sprachentwicklung nicht altersgemäß, und es besteht zusätzlicher Förderbedarf. Damit liegt Gladbach leicht über dem Landesdurchschnitt von 24Prozent. 2008 waren beim Delfin-Test 25 Prozent von 2380 Kindern als förderbedürftig eingestuft worden.

Woran der leichte Anstieg liegen könnte, darüber kann Monika Franzen, beim Schulamt zuständig für die Grundschulen, zwar nur spekulieren, wie sie sagt. Aber sie geht davon aus, dass die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund etwas gestiegen ist.

"Andererseits gibt es einen großen Teil deutscher Kinder, die sehr schlecht sprechen", sagt Franzen. "Die Pädagogen beobachten, dass die Kinder einfach zu wenig Spracherfahrung haben." Viele Kinder hätten schon früh viel mit neuen Medien zu tun. "Dabei ist die Sprache aber eindimensional. So kann man keine Sprachfähigkeit üben."

Pro Kind und Jahr gibt es vom Land 340 Euro für die Förderung, die hauptsächlich in Kindertagesstätten läuft. "Es werden zwar für Kinder, die in keiner Kita sind, zentrale Kurse angeboten, aber das betrifft im Schnitt im Jahr etwa 20 Kinder", sagt Franzen. Die meisten Eltern ließen sich, wenn Förderbedarf besteht, bewegen, ihre Kinder in einer Kita anzumelden.

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