Verkehrsplanung: Protest gegen geplante Trasse

Gegen eine Landstraße 19 gingen am Donnerstag (7. Mai) rund 200 Menschen auf die Straße.

Mönchengladbach. Richtig Stimmung herrscht vor dem Giesenkirchener Rathaus. Die Bürgerinitiative "Nein-L19" hat zur Demonstration geladen.

Und mindestens 200 Menschen sind gekommen, wie Oberkommissar Winfried von der Forst schätzt. "Warum wurde die A44 abgelehnt und jetzt soll die L19 kommen?", fragt ein Teilnehmer ins Mikro und erntet donnernden Applaus von der Menge.

Inititativen-Sprecher Frederik Skupin greift ein: "Wir machen heute keine Fragestunde. Wir werden die Fragen sammeln und vorbringen."

"Hinter verschlossenen Türen, im stillen Kämmerlein", ruft wütend eine Frau aus der Menge. Sie hätte eine Antwort lieber hier und jetzt und laut und öffentlich. "Nächsten Donnerstag tagt hier die Bezirksvertretung. Da geht es auch um die L19, und wir sollten noch einmal Präsenz zeigen", startet Skupin einen weiteren Aufruf.

Bezirksvorsteher Frank Boss (CDU) sieht zu - und die Sache gelassen. "Wir nehmen die Bedenken ernst", sagt er. Das Raumfindungsverfahren, die Umweltverträglichkeitsstudie läuft gerade erst bei Straßen NRW.

Danach gehe der Vorschlag durch die Gremien von Stadt und Land. "Es ist noch gar nichts entschieden", sagt er. Dann gebe es auch eine Bürgerbeteiligung.

Gerade diesem Verfahren trauen die Mitglieder der Bürgerinitiative nicht. "Die Zeit ist immer viel zu kurz", sagt Skupin. Auch glaube man nicht an echte Alternativ-Vorschläge.

"50 Meter weiter rechts oder links?", das sei keine Lösung. Mehr als 21 000 Fahrzeuge werde es geben, ein vierspuriger Ausbau der L19 wird befürchtet.

Michael Meiners hat an der einst geplanten A-44-Trasse, von der man nun befürchtet, dass sie die L-19-Trasse wird, einen Ponyhof. "Wenn die kommt, sind wir vom Wald abgeschnitten." Silvia und Johannes Schnelle sind mit vielen anderen aus dem Wohngebiet Schrödt zur Demo gekommen.

"Das betrifft genau unser Gebiet." Verena Raupach ist krebskrank und läuft zur Therapie auch jeden Morgen sieben Kilometer. Ihr Weg rüber zum Schloss Rheydt wäre abgeschnitten, sagt sie. "Wer sich das ausdenkt, hat nicht alle Tassen im Spind."

"Die östliche Umgehung sollte besser über Ruckes gehen", sagt Hajo Siemes von den Grünen. Dann wären nicht so viele Naturschutz- und Wasserschutzgebiete betroffen. Seine Partei will mit der SPD einen entsprechenden Antrag befürworten.

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