Verkehrsinfarkt am Klinikum

Bürger fordern die Stadt auf, Probleme zu lösen.

Mönchengladbach. „Wenn die Stadt nichts tut, droht ein Verkehrsinfarkt“, sagt Frank Sentis. Der Mann ist Sprecher der Interessengemeinschaft Schürenweg (IG), die für ihr Anliegen Verkehrsberuhigung nicht nur auf dem stark befahrenen Schürenweg schon mal lautere Töne anschlägt.

Und die IG hat sich wie zahlreiche Bürger mit der Frage beschäftigt, ob das, was die Stadt getan hat und zu tun gedenkt, ausreicht, um die Mehrbelastungen aus Blech und Abgasen im Umfeld des schnell wachsenden Franziskus-Hauses an der Viersener Straße in den Griff zu kriegen. Das vernichtende Urteil von Sentis und 16 separaten Einwendern: „Das reicht bei weitem nicht.“

Das Thema Franziskus-Haus ist nicht neu. Hier will der Orden seine Krankenhausstandorte (z.B. das Maria Hilf, Sandradstraße) bis 2017 zusammenlegen. Rund 100 000 Patienten pro Jahr sollen dort behandelt werden. Etwa 2000 Mitarbeiter würden an der Stadtgrenze zu Viersen tätig.

Folge der Zusammenlegung: Viel mehr Autos — ob Rettungswagen, von Besuchern, Mitarbeitern usw. Insider sprechen von drei Millionen Fahrten jährlich. Die Stadt behauptet, ein Verkehrsgutachter habe festgestellt, dass die bestehende Infrastruktur auch künftig ausreiche. Sollte es aber bei der Zufahrtsmöglichkeit Viersener Straße zu Problemen kommen, „besteht die Möglichkeit der Umfahrung aus Richtung Viersen kommend über Helenabrunn“. Notfallpatienten könnten zudem auch in anderen Hospitälern versorgt werden.

Sentis: „Viersen will Helenabrunn für den Durchgangsverkehr sperren.“ Außerdem gehe die Stadt bei ihren Zahlen von veralteten Daten aus. Eine von mehreren Lösungen sei eine direkte Anbindung des Groß-Krankenhauses von der Kaldenkirchener Straße aus.

„Wann macht OB Bude echte Lösungsvorschläge?“, fragt Sentis. Stattdessen verschwende die Stadt ihre Energie darauf, Vorschläge der IG abzulehnen. Am Donnerstag befasst sich die BV Nord mit dem heiklen Thema. Die Verwaltung empfiehlt den Politikern, die Eingaben der Bürger zurückzuweisen.

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