Ungeklärter Mordfall: Bewährungsstrafe für Waffennarr

Mönchengladbach (dpa) - Unter dem Eindruck eines ungeklärten Mordfalls ist ein Waffennarr, der Maschinenpistolen gekauft hatte, in Mönchengladbach zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Mit einer dieser Waffen war ein befreundeter Arzt erschossen worden - er hatte die Maschinenpistole von dem angeklagten 57-Jährigen bekommen. Das Amtsgericht Mönchengladbach verurteilte den 57-Jährigen aus Hückelhoven am Montag wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz zu einem Jahr und zehn Monaten Haft auf Bewährung. Drei weitere Angeklagte wurden wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz zu Geldstrafen zwischen 900 und 6300 Euro verurteilt.

Die vier Männer hätten keine Geschäfte machen wollen, stellte das Gericht fest. Sie seien zu vertrauensselig gewesen. Die Weitergabe von Waffen, auch aus eigenem Besitz, gegen kleine Geldsummen hätten sie als Gefälligkeit verstanden. Doch der Mord an dem Arzt zeige, wie gefährlich das werden könne, sagte der Vorsitzende Richter Bernd Radocha.

Der Arzt war 2010 mit der Maschinenpistole der Marke Sten, Typ MK II, erschossen worden. Die Leiche lag von Kugeln durchsiebt auf einem Feld bei Erkelenz. Der 57-jährige Waffennarr hatte dem befreundeten Augenarzt drei Maschinenpistolen gekauft. Der Arzt soll ebenfalls eine Leidenschaft für Waffen gehabt haben. Die Polizei ging davon aus, dass der Arzt mit seiner eigenen Waffe erschossen wurde, als er die verkaufen wollte.

Die Tatwaffe wurde nicht gefunden. Stattdessen fand die Polizei unter der Leiche die Pistole eines weiteren, aber vor dem Amtsgericht nicht erschienenen Angeklagten. Die Staatsanwaltschaft hatte Ende letzten Jahres die Ermittlungen in dem Mordfall eingestellt.

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