Unfallflucht: 1900-mal brausten Fahrer davon

Leichter Anstieg bei den Unfällen, weniger Kinder wurden verletzt.

Mönchengladbach. Die wenigsten Kinder-Unfälle seit Jahren, mit 1900 Fällen eine weiterhin hohe Anzahl von Unfallflüchtigen und eine erschreckende Zunahme verbotener Überhol-Vorgänge — dies und mehr steht im Gladbacher „Verkehrssicherheitsbericht“ für das vergangene Jahr.

Die teils erfreulichen, teils beunruhigenden Daten nannten Polizeipräsident Hans-Hermann Tirre und der Chef der Direktion Verkehr, Jörg Malejka. In dieser Abteilung arbeiten allein 60 Polizisten.

Mit insgesamt 9272 angezeigten Verkehrsunfällen stieg ihre Anzahl im Vergleich zu 2011 um 54. Hier wiederum fallen Verstöße auf wie: fehlender Abstand: Zunahme um 26,7 Prozent, falsches Überholen mit der Folge eines Crashs: plus 47 Prozent, fehlerhaftes Abbiegen bzw. Wenden: plus 2,8 Prozent.

Offenbar haben die zahlreichen Kontrollen u.a. mit der Laserpistole Erfolg. Zu schnelles Fahren führte noch zu 92 Unfällen — minus 8,9 Prozent zu 2011. Immer mehr Fußgänger verhalten sich vorschriftsmäßig: Mit 56 sanken diese Unfälle um 30 Prozent, der Anteil mit Drogen-/Alkoholeinfluss ging auf 129 (5,8 Prozent) zurück.

Mehr als 30 Prozent der insgesamt 1105 Verkehrsverletzten (33 weniger als 2011) bei 877 Unfällen erlitten Blessuren und Knochenbrüche, weil Autofahrer nicht richtig wendeten und/oder abbogen. Jörg Malejka sagt: „Wir wollen die Zahl der Verunglückten weiter deutlich senken.“ Erfreulich ist für den Polizeioberrat, dass die Autofahrer fast ausschließlich gurten. Kollisionen „ohne“ gebe es kaum noch, so Maljeka.

Dass jeder Fünfte nach einem Verkehrsdelikt flüchtet, ist für den leitenden Polizeibeamten „absolut unverständlich und moralisch verwerflich. „Immerhin gibt es ein perfektes Versicherungssystem.“ 2012 verdrückten sich 1900, im Jahr davor 1896 Personen. Bemerkenswert, vor allem für Tirre: Gut 78 Prozent der Fälle klärten die Beamten auf, 2011 waren es zwölf Prozent weniger.

Mit 95 verletzten Jungen und Mädchen gab es die niedrigste Zahl seit Jahren. Vor Jahren war Gladbach hier trauriger Spitzenreiter. „Kids in MG“, das sich für mehr Sicherheit kleiner Leute im Straßenverkehr einsetzt, werde fortgesetzt, so Maljeka. Bei 66 Unfällen wurden 16 Knirpse schwer, 51 leicht verletzt.

2012 starben eine 24-Jährige und eine 88-Jährige. 2011 notierten die Beamten neun Verkehrstote. Die 24-Jährige starb im Hospital — vorher lieferten sich Fahrer und Polizei eine wilde Verfolgungsjagd. Sie endete an einem Baum der Hohenzollernstraße in Stadtmitte.

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