Umbau: Citykirche ist bald fertig

Die Sanierungsarbeiten im Inneren sind fast abgeschlossen. Das letzte Gerüst wurde schon entfernt.

Mönchengladbach. Sie wurden sorgsam zusammengetragen, von den Denkmalspflegern begutachtet und etikettiert: die während der Sanierungsarbeiten in der Citykirche gefundenen menschlichen Gebeine. Jetzt wurden sie mit einer kleinen Feier im Altarraum der Kirche wiederbestattet. Sie liegen unter dem alten Schwellenstein, der aufgearbeitet wurde. Der Stein trägt die Inschrift: „Wir stehen auf ihren Schultern. Sie sind uns eine Ewigkeit voraus.“ Die Citykirche — man sollte es bei diesem Namen kaum glauben — ist das älteste Gebäude der Stadt und bereits der dritte Kirchenbau an dieser markanten Stelle.

Dementsprechend gab es bei den notwendig gewordenen Sanierungsarbeiten der alten Hauptpfarrkirche manche archäologische Überraschung. Einiges soll durch archäologische Fenster im Boden sichtbar bleiben, die Gebeine allerdings nicht. „Rings um die Kirche befand sich der Friedhof“, erklärt Dirk Heinemann, Vorsitzender des Bauvereins. „Wohlhabende Bürger konnten sich aber auch in der Kirche bestatten lassen.“

Die menschlichen Knochen stammen — zumindest teilweise — aus dem 14. Jahrhundert. Sie wurden beim Anlegen der Gräben für die neue Heizung im Boden entdeckt. Die Innensanierung der Kirche soll am 7. September abgeschlossen sein. Schon jetzt sind die Gerüste im Inneren entfernt worden, auf denen noch vor einigen Tagen die Maler den Deckenanstrich vorgenommen haben. „Viele meinen, die Kirche könnte jetzt schon so bleiben“, sagt Pastoralreferent Wolfgang Funke. „Wer die Kirche betritt, ist von der Höhe und Ausstrahlung des Raums beeindruckt.“

Doch es bleibt noch einiges zu tun: Bis zur Wiedereröffnung werden die Beleuchtung erneuert, Holzarbeiten vorgenommen, ein Infopunkt aufgebaut und die Orgel saniert. „Die Pfeifen waren total verdreckt“, sagt Heinemann. 500.000 Euro wird das geschätzt noch kosten. Die Gesamtinvestitionen in die Innen- und Außensanierung belaufen sich auf etwa 3,8 Millionen Euro. Die Summe wird vom Bauverein, dem Land und dem Bistum aufgebracht. Außerdem hat sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Spenden beteiligt.

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