Trützschler wird 125: Auf den Spuren der Väter

Trützschler wird 125 Jahre alt. Die Textilmaschinenfirmaist bereits in vierter Generation fest in Familienhand. Und das soll so bleiben.

Mönchengladbach. „Der Weg geht nach vorne mit eigener Stärke, so wie es unsere Väter gemacht haben.“ So erklärt Heinrich Trützschler die Erfolgsgeschichte der Textilmaschinenfabrik Trützschler, die in diesem Jahr ihr 125-jähriges Firmenjubiläum feiern kann.

Gemeinsam mit seinem Schwager Michael Schürenkrämer steht Trützschler seit 1991 an der Spitze des Unternehmens, das damit bereits in der vierten Generation fest in Familienhand ist und vermutlich auch in Zukunft bleiben wird: „Wir schätzen uns glücklich, dass die fünfte Generation schon nachdrängt“, sagt Heinrich Trützschler anlässlich der Jubiläumsfeier.

Das Unternehmen begeht die Feier am Standort Odenkirchen an der Duvenstraße. Ursprünglich gegründet wurde es am 1. August 1888 im sächsischen Crimmitschau, wo Paul Heinrich Trützschler, Urgroßvater des heutigen Inhabers, zunächst eine Schlosserei und Schmiede eröffnete. Bald produzierte Trützschler Maschinen für die Textilindustrie und legte damit den entscheidenden Grundstein für die Zukunft.

Am Mittwoch ist das Unternehmen führender Spezialist für die Herstellung von Maschinen, Anlagen und Zubehör im Bereich der Spinnereivorbereitung, der Fliesstoff- und der Chemiefaserindustrie. Ein Weg, der nicht ohne Rückschläge und Krisen blieb. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Inhaber durch die Sowjets enteignet.

Heinrich Trützschlers Vater Hans und dessen Vetter Hermann bauten das Unternehmen 1948 in Odenkirchen neu auf. Hier lag zu dieser Zeit mit mehr als 40 Spinnereien rund um Mönchengladbach ein bedeutendes Zentrum der Textilindustrie. „Den ganz großen Schritt nach vorne machten wir 1967 mit der Aufnahme der Karde ins Produktionsprogramm“, erklärt Michael Schürenkrämer.

Diese Maschine zur Reinigung und Auflösung der Vliesfaser mache mittlerweile 50 Prozent der Spinnereisparte aus, so der Unternehmensinhaber.

Innovativ zeigte sich die Firma Trützschler nicht nur bei der Produktentwicklung, sondern auch bei der Erschließung neuer Märkte. 1969 entstand die erste Produktionstochter in den USA. Brasilien, Indien, China und die Schweiz kamen hinzu.

Mittlerweile beschäftigte die Unternehmensgruppe an zehn Produktionsstätten in sechs Ländern rund 3000 Mitarbeiter. 20 Prozent arbeiten in Odenkirchen. „Wir setzen auch weiterhin auf diesen Standort“, betont Trützschler.

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