Strategie gegen auffällige Jugendliche gefordert

Die Polizeieinsätze am Minto seien geschäftsschädigend.

Nach dem auffälligen Verhalten von Gruppen Jugendlicher am Sonnenhausplatz und den dadurch ausgelösten Polizeieinsätzen verlangt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eine andere Strategie. „In der City von Mönchengladbach wird zurzeit immer wieder gewartet, bis die Probleme mit ,Ansammlungen auffälliger Jugendlicher’ heiß gelaufen sind. Dann wird der Kommunale Ordnungsdienst oder die Polizei gerufen“, sagt der jugendpolitischer Sprecher der Grünen, Gerd Brenner.

Doch so könne man die Probleme nicht wirklich lösen. Im Gegenteil. Brenner: „Der dazu befragte Jugendforscher Klaus Hurrelmann hat recht, wenn er feststellt, es handele sich hier um ein jugendspezifisches Austesten, wie weit sie gehen können, das durch Polizeieinsätze eher weiter befeuert als befriedet wird.“ Solange die Jugendlichen bei ihrem auffälligen Verhalten nicht die Grenzen der Legalität überschreiten, sondern sich nur hart an dieser Grenze bewegen, könne die Polizei wenig unternehmen, müsse aber viele Ressourcen einsetzen. Für die Einkaufsmeile sei das eine Belastung und geradezu geschäftsschädigend. Auch aus anderen Großstädten mit Shopping-Malls sei dies bekannt. Von ihnen lasse sich lernen, dass es eigentlich nur „eine vernünftige politische Strategie gibt, mit den Jugendlichen umzugehen: aufsuchende Jugendarbeit, also Streetwork“, sagt Brenner. Und: „Es wäre im wohlverstandenen Interesse aller, die auffälligen Jugendlichen mit Gesprächsangeboten und Projekten für die Stadtgesellschaft und ihre Regeln des Zusammenlebens zurückzugewinnen.“ Solange diese Chance noch bestehe, sei Sozialpädagogik „definitiv eine bessere Wahl als Repression“. In Mönchengladbach hätten Jugendliche im öffentlichen Raum bislang kaum einen integrationsfähigen Ansprechpartner, so Brenner. gap

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