Stadtmitte: Neues Center barrierefrei

Behinderte und Nichtbehinderte nehmen das bei einem Aktionstag positiv zur Kenntnis.

Mönchengladbach. Gefühlte zehn Tropfen Regen konnten dem Erfolg des Inklusionsfestes auf der Hindenburgstraße keinen Abbruch tun. Menschen mit und ohne Behinderung feierten gemeinsam. Damit war das Ziel erreicht, denn: „Wir wollen ein Familienfest feiern, bei dem die Leute sich wohl fühlen“, sagte Christopher Micha vom Paritätischen.

Bei guter Stimmung, Waffeln, Kaffee und Würstchen wurden Luftballons auf die Reise geschickt, Kinder geschminkt und das Musik- und Theaterprogramm beklatscht. Aber auch die Gelegenheit zu Gesprächen und Informationen wurde genutzt. Unternehmer Kadir Sevim war mit seinen rollstuhlgerechten Taxen vor Ort. Die Taxen sind mit Rampen und Sicherheitsgurten ausgestattet, so dass der Rollstuhl ins Auto geschoben werden kann. Der Unternehmer hat fünf rollstuhlgerechte Taxen, das sechste ist bestellt.

An einem anderen Stand stellt sich eine Einrichtung für ambulant betreutes Wohnen vor, die sich an Menschen mit Autismus richtet. „Viele Leute wissen nicht, dass es so etwas in Gladbach gibt“, sagt Leiter Jörg Mathissen. Auf der Bühne finden zwischen den Unterhaltungsbeiträgen immer wieder Talkrunden statt, die sich um das Thema Inklusion drehen. Immer wieder wird deutlich, dass es die kleinen alltäglichen Dinge sind, die Menschen mit Behinderung von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausschließen. „Wir können an vielen Veranstaltungen nicht teilnehmen, weil Behindertentoiletten fehlen“, klagt eine Teilnehmerin. So etwas sei immer noch ein Problem, bestätigt Stadt-Behindertenbeauftragter Henning Wimmers, oft fehle aber die Info über die Örtlichkeiten.

Die Sensibilität für das Thema wächst offenbar. In den Gladbach-Arcaden an der Hindenburgstraße würden die Belange von Behinderten berücksichtigt, und im Rheydter Rathaus wird (endlich) ein barrierefreier Zugang gebaut. Barrierefreiheit ist nicht nur eine Voraussetzung für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung, sondern bedeutet Komfort für alle — auch für die Mutter mit Kinderwagen.

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