Stadt stellt neue Rotlicht-Blitzer auf

Mitte September soll die neue Blitzer-Säule an der Korschenbroicher Straße in Betrieb genommen werden.

Stadt stellt neue Rotlicht-Blitzer auf
Foto: Detlef Ilgner

Die neuen Überwachungsgeräte sind tückisch. Wer ihre Standorte nicht kennt und zu schnell ist oder bei Rot über die Ampel fährt, wird unbemerkt fotografiert. Denn die neuen Blitzer blitzen nicht. Verkehrssünder können so völlig unbedarft gleich mehrfach in die „Falle“ tappen.

Gestern wurde die neue High-Tech-Anlage an der Kreuzung Korschenbroicher-, Stern- und Breitenbachstraße aufgebaut: eine Säule, die Tempo- und Rotlichtsünder auf mehreren Spuren erfassen kann. Neu ist ebenfalls, dass mit der Überwachungsanlage digitale Fotos auch vom hinteren Teil der Fahrzeuge gemacht werden können, was Kradfahrer mit Hang zum Rasen nicht besonders freuen wird. Denn jetzt wird auch bei ihnen das Kennzeichen erfasst. Induktionsstreifen im Fahrbahnbelag sind bei dem neuen Gerät nicht mehr nötig. Es arbeitet mit moderner Laser-Technik.

Die Blitzer-Säule wird in Mönchengladbach kein Einzelstück bleiben. Zwei weitere folgen — an den Kreuzungen Fliethstraße/Berliner Platz und Wilhelm-Schiffer-Straße/Bachstraße/ Dahlener Straße.

Rund 100 000 Euro kostet ein Säulensystem. Doch es besteht kein Zweifel, dass sich die Investition nicht nur schnell amortisiert, sondern auch Geld in die Stadtkasse spült. Die „alten“ Rotlicht-Blitzer, die im September 2013 an der Limitenstraße und an der Waldnieler Straße aufgebaut wurden, bringen jährliche Einnahmen von rund 450 000 Euro. 800 bis 900 Fahrer werden dort pro Monat geblitzt.

Im Dezember vergangenen Jahres hatte der Rat der Stadt beschlossen, weitere Blitzeranlagen an unfallträchtigen Standorten aufzustellen. Die Polizei übergab der Verwaltung dazu eine Liste mit 66 Kreuzungen, an denen viele Unfälle geschehen, weil Geschwindigkeiten übertreten oder rote Ampeln missachtet werden. Doch nicht jeder aufgelistete Punkt eignete sich für eine Überwachungsanlage. Die Kreuzung Korschenbroicher Straße/Erzbergerstraße gilt beispielsweise als unfallträchtiger als die Kreuzung Korschenbroicher Straße/Breitenbachstraße. Warum die Säule nun an diesem Punkt aufgebaut wurde, begründet die Stadt so: „Im Verlauf des Straßenzuges von der Korschenbroicher Straße bis zur Waldnieler Straße folgen mehrere Unfallhäufungsstellen und unfallbelastete Kreuzungen, die ebenfalls von einer Absenkung der Durchschnittsgeschwindigkeit profitieren.“ Und: „An der Korschenbroicher Straße sind häufig aufgemotzte Fahrzeuge unterwegs, wie zahlreiche Beschwerden und Bürger über Lärmbelästigung und Geschwindigkeitsüberschreitungen zeigen. Stadt und Polizei kontrollieren hier bereits heute regelmäßig mit mobilen Anlagen.“

Tatsächlich werden dort oft innerhalb weniger Stunden mehr als 100 Autofahrer mit überhöhter Geschwindigkeit erfasst. Der Spitzenreiter hatte 138 km/h in der Tempo-60-Zone auf dem Tacho.

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