Neue Zentrale der SMS Group Die SMS-Group will 1500 Arbeitsplätze in die Stadt holen

Mönchengladbach. · Der Maschinenbauer will im Jahr 2023 seine Standorte in Mönchengladbach konzentrieren. Geplant ist ein hochmoderner Campus.

 Die SMS-Group will in Mönchengladbach ihre Firmenzentrale einrichten. 1500 Menschen sollen hier arbeiten.

Die SMS-Group will in Mönchengladbach ihre Firmenzentrale einrichten. 1500 Menschen sollen hier arbeiten.

Foto: Holger Hartmann

Wenn in wenigen Jahren für rund 1500 Mitarbeiter der SMS Group der Umzug ansteht, wird es den Werkhalle-K-Effekt geben, davon ist Holger Hartmann fest überzeugt. Hartmanns Architekturbüro hat für den Anlagenbauer in den vergangenen Jahren eine alte Werkhalle zur Entwicklungsabteilung umgebaut, in der inzwischen rund 100 Menschen arbeiten. „Die wollten am Anfang der Planung nicht nach Mönchengladbach und standen dem Umzug zunächst skeptisch gegenüber. Inzwischen spiele die Fahrstrecke praktisch keine Rolle mehr, weil die Mitarbeiter gesehen haben, welche Möglichkeiten die neuen Arbeitsplätze böten, so Hartmann.

Die Ankündigung der SMS Group, eine neue Unternehmenszentrale in Mönchengladbach zu bauen, hat für viel Aufregung gesorgt. Rund 1500 Menschen wären von einem Umzug betroffen, mehrere Standorte in Düsseldorf sollen aufgegeben werden. Und auch auf politischer Ebene sorgt die Nachricht für Unruhe. Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel bedauerte nach Bekanntwerden der Entscheidung, dass man bei SMS im Vorfeld nicht intensiver den Dialog mit der Wirtschaftsförderung gesucht habe. Die Opposition warf dem Oberbürgermeister hingegen Untätigkeit vor. Die Umzugspläne seien seit 2015 bekannt gewesen, Geisel habe sie jedoch nicht zur Chefsache gemacht, kritisierte der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Giuseppe Saitta.

Ein Sprecher der SMS Group sagt, man habe eine ganze Reihe an Möglichkeiten im Bestand sowie in und um Düsseldorf geprüft. „Die Umsetzung des Campus in Mönchengladbach war insgesamt die zukunftssicherste Lösung“, heißt es.

Die Standortfrage hat sich grundlegend geändert

Das Projekt war bereits 2015 angekündigt worden, wurde damals jedoch angesichts der angespannten Geschäftslage auf unbestimmte Zeit verschoben. Erst im vergangenen Jahr sprach Geschäftsführer Burkhard Dahmen davon, dass ein Umzug in den nächsten drei bis fünf Jahren nicht eingeplant sei. Doch dann hat sich die Situation grundlegend geändert. Denn am Hauptsitz an der Eduard-Schloemann-Straße hat die SMS Group in fußläufiger Umgebung einen weiteren Standort angemietet, das Tangram Haus. Erst im Februar hatte man den Mietvertrag für die 7400 Quadratmeter große Fläche verlängert – bis 2023. „Der Eigentümer hat uns jedoch mitgeteilt, dass anschließend eine weitere Anmietung nicht mehr möglich ist“, sagt ein SMS-Sprecher. Die Standort-Frage wurde plötzlich akut.

Problem: In einem erst kürzlich vereinbarten Zukunftstarifvertrag ist laut Gewerkschaft IG Metall eigentlich eine Standortgarantie bis Ende 2023 vorgesehen. Ein Sprecher der SMS Group betonte, diesen werde respektiert und eingehalten.

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