Stadt erlaubt Koranverteilung

Trotz heftiger Kritik vor allem der CDU wurden auf dem Marienplatz Exemplare ausgegeben.

Mönchengladbach. Die Stadtverwaltung hat auch die zweite Koran-Verteilung orthodoxer Salafisten in Gladbach genehmigt. Trotz heftiger Proteste vor allem von der CDU verteilten Islamisten am Freitag ab 16 Uhr auf dem Rheydter Marienplatz kostenlose Exemplare. Dabei kam es teilweise zu heftigen verbalen Auseinandersetzungen. Vor allem Jüngere nahmen den Koran mit, berichtet die Polizei.

Ein Stadtsprecher sagte der WZ, dass die Genehmigung nach Rücksprache mit der Polizei erfolgte. Die habe auf eine Erlaubnis gedrängt, weil die erste Verteilung vor dem alten Theater an der Hindenburgstraße relativ friedlich verlaufen sei. Man sei sich bewusst, dass es nicht nur in Bonn zu blutigen Auseinandersetzungen auch durch Salafisten gekommen sei. Doch man habe „keine Rechtsgrundlage“, die Aktion zu verbieten. CDU-Ratsherr und Landtagskandidat Michael Schroeren sieht das ganz anders. Er missbilligte die Erlaubnis.

Für den Fall, dass die Stadt Nein gesagt hätte, hätten die Salafisten eine Versammlung mit Verteilaktion durchgeführt. Die sei erlaubt und hätte lediglich bei der Polizei angemeldet werden müssen.

Wilfried Schultz, erklärter Salafisten-Gegner und Einzelkämpfer für „Die Bürgerlichen“ bei der Landtagswahl am Sonntag in MG-Nord (Wahlkreis 50), will sich am Samstag in einer Abschlusskundgebung noch einmal gegen die rückwärts gewandten Islamisten abgrenzen. Die Veranstaltung ist für 15.30 bis 18 Uhr vorgesehen. Schultz gehört zu der Initiative, die monatelang gegen des Islam-Zentrum der Salafisten an der Eickener Straße kämpfte — mit Erfolg. Die Extremen aus dem Verein Einladung zum Paradies um den ehemaligen Vorsitzenden Sven Lau gaben ihr Vorhaben auf, sind aber weiterhin in Gladbach aktiv. Das hat auch der Staatsschutz festgestellt. ba.-

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