SPD: Gummibärchen, Gabriel und viel Bürgernähe

Die Mönchengladbacher SPD will die Wähler auf Kurs bringen, um die CDU zu entthronen.

Mönchengladbach. Vor der SPD-Zentrale an der Brucknerallee parkt ein gebrauchter französischer Wagen. Druckfrisch kleben auf dem Wahlauto die Poster mit den Gesichtern von Angela Tillmann (53) und Hans-Willi-Körfges (55), den beiden SPD-Bewerbern für die Landtagswahl am 9. Mai, daneben steht das Motto der beiden:

"Stadt und Land in gute Hände". Vergilbt dagegen der Aufkleber "Atomkraft, nein danke" an der Windschutzscheibe. Es ist Wahlkampf - und der Kombi soll die Kandidaten, ihre Argumente und Materialien (etwa Gummibärchen in roten Tüten) zum Wahlvolk bringen.

"Es geht ans Eingemachte", sagt SPD-Parteichef Hermann-Josef Krichel-Mäurer. Weil die CDU angeschlagen sei und CDU-Mann Norbert Post den Nimbus des Unbesiegbaren verloren habe, rechnen sich Tillmann wie Körfges sehr gute Chancen aus, diesmal direkt in den Düsseldorfer Landtag einzuziehen. Tillmann bewirbt sich wie Post in MG-Nord, Körfges in MG-Süd. Man gibt rund 30.000 Euro für den Wahlkampf aus.

Noch während der gestrigen Pressekonferenz der SPD erhält Körfges per SMS die Zusage, dass Parteichef Sigmar Gabriel am 4.Mai in die Jahnhalle kommt. Der Politiker habe angeboten, in Gladbach mitmischen zu dürfen, sagt Körfges. Und darauf ist er stolz. Genauso auf Hannelore Kraft, die Spitzenkandidatin, die am 6. Mai Straßenwahlkampf in Wickrath, Giesenkirchen und auf der Hindenburgstraße macht.

Ansonsten setzt die SPD auf Bürgernähe, auf Hausbesuche, aufs Internet und verschiedene Aktionen. Etwa am 10. April bei der Stadtrundfahrt "Stadt der Chancen". Im Bus erfährt man von Fraktionschef Lothar Beine, wo sich etwas tut respektive tun soll - ob auf dem Rheydter Marktplatz, im Theater Rheydt oder am Flughafen.

Bildung für alle, Kinder- und Familienfreundlichkeit und die Sanierung der kommunalen Finanzen seien diesmal die herausragenden Themen.

Die Landes-SPD setze darauf, armen Städten wie Gladbach zu helfen. Beispiel: Erlass des Eigenanteils bei Millionen-Projekten wie der Modernisierung des Denkmals Pahlkebad. "Stadt und Land Hand in Hand, das brauchen wir", sagt Beine. Gemeint: eine SPD-geführte Landesregierung, die die finanziell ausblutenden Kommunen nicht im Regen stehen lässt.

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