Solidarität mit einer rechten Fan-Gruppe?

Die Polizei relativiert den Vorgang.

Mönchengladbach. Die Sympathie-Bekundung von Gladbach-Fans gegenüber der Gruppe „Crimark“ schlägt weiter hohe Wellen, auch wenn sich das Fanprojekt der Borussia entschuldigt hat. Beim Liga-Finale im Borussia-Park gegen die Bayern war in der Nordkurve ein Riesen-Banner mit der Aufschrift „Solidarität mit Crimark!!!“ zu sehen. „Crimark“ steht unter Verdacht, dem rechtsradikalen Milieu nahezustehen.

Der Vorfall sei bedauerlich, aber auf Banner habe man keinen Einfluss, sagen Verantwortliche des Projekts, das vom Bundesligisten finanziell gefördert wird.

Dabei ist es nicht bei dem einen Vorfall geblieben: Auf der Facebook-Seite des VfL-Fanprojekts waren unkommentiert in einer Bilder-Show Fotos der Aktion „Pro Cimark“ zu sehen. Was in den Internet-Foren Empörung wie Zustimmung auslöste. So hieß es auf blog1900.de unter anderem, man dürfe keinen „Generalverdacht“ gegen „Crimark“ lostreten. Man sei ohnehin gegen die Belegung von Stadionverboten ganzer Gruppen, nur weil einzelne Mitglieder über die Stränge schlügen. Klingt da Verständnis für „Crimark“ mit, die sich mit solchen „Fans“ solidarisieren, die prügeln und rechte Sprüche klopfen?

„Crimark“ entstammt dem Dunstkreis des Zweitligisten Union Berlin. Zwischen Berlinern und Gladbachern gibt es eine Fan-Freundschaft. Die Berliner verboten „Crimark“ („Crime“, engl. Verbrechen), wegen ihrer „rechten Tendenz“ Transparente im Stadion zu zeigen.

Ein Gladbacher Polizeisprecher sagte, man könne „Crimark“ nicht „klassisch dem rechten Spektrum zuordnen“, daher gebe es keine Ermittlungen. „Nazi-Sprüche und Ähnliches“ gebe es von Einzelnen in der Nordkurve immer wieder. Unlängst hatte es vom VfL-Präsidium geheißen, man achte auf Inhalte von Fahnen und Transparenten. Bei „Crimark“ war das wohl anders. ba.-

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