Schulpartnerschaft: Grüße von Schülern aus Ghana

Schüler des Gymnasiums am Geroweiher haben Besuch aus Afrika bekommen und konnten Fragen zum dortigen (Schul-)Leben stellen.

Mönchengladbach. "Ich bringe euch Grüße aus Ghana mit", wendet sich Nana Osei Sarpong auf Englisch an die Mädchen und Jungen, die ihm und Belinda Kussi Appiah erwartungsvoll entgegenblicken.

Es ist bereits die zweite Klasse, die die afrikanischen Gäste an diesem Tag besuchen. Die Schüler der Klassen 6d und 9c vom Gymnasium Am Geroweiher nutzen die Gelegenheit, viele Fragen über das Leben in Ghana zu stellen. Zum Abschied geben sie ihren Gästen einen dicken Packen Briefe für ihre Brieffreunde in Ghana mit auf den Weg.

"Kenntnisse über den Alltag des Partners und der Respekt vor der Kultur des anderen sind wichtige Ziele unserer Nord-Süd-Schulpartnerschaft", sagt Wolfgang Lothmann, Schulleiter des Gymnasiums Am Geroweiher. Seit 2004 baut seine Schule Beziehungen zu zwei Schulen im 5000 Kilometer entfernten Ghana auf.

Im Rahmen der Nord-Süd-Partnerschaft zwischen Mönchengladbach und dem Distrikt Offinso hat die ehemalige Schulleiterin Ingeborg Gräber den Kontakt ihres Gymnasiums zur Bishop Sarpong Junior Secondary School und zur Namong Senior Technical School hergestellt - "eine Beziehung, die langsam wachsen musste", sagt Wolfgang Lothmann.

So erwiesen sich erste Kontakte als schwierig, weil der Partner in Offinso bis jetzt noch nicht ans Internet angeschlossen ist.

In einer Projektwoche lernten die Mönchengladbacher Schüler zunächst das westafrikanische Land besser kennen. Ab 2006 wurden die ersten Projekte auf deutscher Seite konkret. Bei einem Wohltätigkeitsmarsch war die ganze Schule auf den Beinen, um armen Schülern in Offinso das Schulgeld zu erwandern.

Rund 12 500 Euro konnte das Gymnasium am Geroweiher mittlerweile nach Ghana schicken. Dafür wurden einigen Kindern der Partnerschulen nicht nur eine bessere Ausbildung ermöglicht, sondern auch die Reparatur des maroden Schuldachs finanziert.

Zwei Klassen zeigen sich beim Spendensammeln besonders findig: Die Sechstklässler von Barbara Herzog-Stock spenden jeden Monat einen Euro Taschengeld für ihre Freunde in Offinso und Regina Gutts Neuntklässler haben einen ganzen Tag für Ghana gearbeitet.

Als nächstes Projekt steht der Bau eines Toilettengebäudes für die über tausend Schüler an der Bishop Sarpong Junior Secondary School an. "Die Partnerschaft bedeutet für uns noch mehr als finanzielle Hilfe. Es geht uns vor allem um persönliche Kontakte zwischen uns und den Schulen in Offinso", sagt Schulleiter Wolfgang Lothmann.

Erste Schritte sind Briefkontakte zwischen den Schülern und natürlich der Besuch der Vertreter des afrikanischen Partnerkomitees, Belinda Kussi Appiah und Nana Osei Sarpong, am Geoweiher.

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