Schulbeginn: Bildung im Umbruch

2270 i-Dötze starten in Mönchengladbach. Das sind 186 weniger als 2010.

Mönchengladbach. „Die Schullandschaft ist im Umbruch“, sagte Schuldezernent Gert Fischer. Für das kommende Schuljahr zeigten sich allerdings noch keine dramatischen Verschiebungen. Knapp eine Woche vor dem Ende der Sommerferien informierte die Mönchengladbacher Schulverwaltung über aktuelle Zahlen und die Auswirkungen veränderter Schulgesetzgebung.

Ein zentrales Anliegen der Schulentwicklungsplanung sei das Thema „Inklusion“, so Fischer. Gemeint ist die Vorgabe, Schülern mit Behinderungen einen gleichberechtigten Zugang zum allgemeinen Schulsystem zu verschaffen. „Wir haben bereits eine Reihe von Schritten gemacht, die gemeinsames Lernen ermöglichen sollen“, erklärte der Schuldezernent. So besteht ein Kompetenzteam, das zuständig für die praktische Umsetzung ist. Des weiteren sind sonderpädagogische Fortbildungen, Fachtagungen für Schulleitungen und der Einsatz eines Koordinators bei der unteren Schulaufsichtsbehörde geplant.

Zwölf Grundschulen bieten in diesem Schuljahr gemeinsamen Unterricht an. Im Sekundarstufenbereich sind es insgesamt sechs Schulen, wobei vor allem Hauptschulen auf integratives Lernen setzen. Nicht nur das Angebot wächst, auch das Interesse der Eltern am gemeinsamen Unterricht sei gestiegen. „Bei den weiterführenden Schulen haben sich die Anträge auf 50 verdoppelt. Für die Primarstufen gab es etwa 30 mehr Anfragen“ , sagte Schulrätin Ursula Schreurs-Dewies.

Ob ein Schüler eine Förderschule besucht oder am integrativen Unterricht teilnimmt, müsse „im Einzelfall entschieden werden“, so die Schulrätin. Auf jeden Fall könnten nicht alle der derzeit elf Förderschulen bleiben. „Die Übriggebliebenen erhalten möglicherweise ein neues Profil“, sagte Fischer.

Veränderungen wird es auch bei den Schülerzahlen geben. 2270 Kinder packen mit Schulbeginn zum ersten Mal ihren Ranzen, das sind 186 Erstklässler weniger als im Vorjahr. „Noch sind die Zahlen relativ stabil“, so Fischer. Weniger Schulanfänger gibt es in den kommenden Jahren auch, weil das Vorziehen des Einschulungsalters gestoppt wurde. 2378 Schüler, rund 44 weniger als 2010, wechseln auf eine weiterführende Schule. Wie schon im letzten Schuljahr wollen 38 Prozent zum Gymnasium. 31 Prozent, das sind 3 Prozent mehr als im Vorjahr, sind Gesamtschüler, 17 Prozent Real- und 14 Prozent Hauptschüler. „Hier ist die Tendenz fallend“, so Fischer.

In welcher Form der NRW-Schulformkompromiss einer Sekundarschule in Gladbach umgesetzt wird, möchte die Schulverwaltung im Laufe des nächsten Jahres entscheiden. „Auf jeden Fall verändert sich etwas in der Schulstruktur“, so Fischer.

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