Schürenweg: 30er-Zone auf Probe?

Die CDU beantragt für den Schürenweg ein Jahr Test-Phase.

Mönchengladbach. Hochspannung gab es bei der Bezirksvertretung Nord im Rathaus Abtei. Mindestens 30 Bürger sitzen und stehen im Zuschauerraum. Sie haben Plakate dabei und breiten Werbeplanen auf dem Boden aus. Tempo 30 wird dort für den Schürenweg gefordert, dazu Lkw-Verbot. Doch sie müssen mehr als zwei Stunden warten, bis ihr Tagesordnungspunkt "Ergebnisse des Runden Tischs Schürenweg" verhandelt wird.

Der ist ursprünglich als reiner Vortrag geplant, doch dann kommt es am Ende spontan zu einer Abstimmung.

Jörg Clages räumt in seinem Vortrag zunächst ein, dass die Belastungsgrenze mit 20 000 Fahrzeugen pro Tag tatsächlich erreicht sei. "Wenn hier dauernd Stau ist, werden sich die Leute andere Wege suchen", sagt er, erntet Buhrufe aus dem Zuschauerraum, und Bezirksvorsteher Reinhold Schiffers (SPD) muss die Leute zur Ordnung rufen.

Auch in Sachen Lärm sei die Obergrenze erreicht. Das Schild, das den Verkehr zum Borussia-Park und umgekehrt zur Autobahn durch den Schürenweg schickt, sei deshalb bereits entfernt worden. Weitere Maßnahmen - Tempo 30 und Lkw-Durchfahrt-Verbot - erklärt auch Reinhold Gerhardt von der Straßenverkehrsbehörde für unmöglich. "Das geht nicht bei einer Hauptverkehrsstraße."

Dabei bringt Tempo 30 eine Reduzierung um zwei Dezibel, das Auftragen von Flüsterasphalt fünf. Das hinterfragen Bezirksvertreter aller Fraktionen. Dirk Rink, Sprecher der Ampel, weist darauf hin, dass in anderen Städten sogar mit Bundesstraßen so verfahren werde.

Herbert Pauls von der CDU sagt, dass die Verwaltung am Runden Tisch im November nicht offen auf die Argumente der Bürger eingegangen sei. "Sie haben bei der Ermittlung der Unfallzahlen die Kreuzungsbereiche nicht dazu gezählt." Ohne sind es 67, mit Kreuzungen kämen weitere 83 dazu. So ein Vorgehen sei wahrscheinlich verwaltungstechnisch korrekt, aber für die Bürger nicht verständlich.

Pauls stellte für die CDU den Antrag, auf dem Schürenweg probeweise Tempo 30 vorzuschreiben und die Ergebnisse in einem Jahr in der Bezirksvertretung vorzustellen. Die CDU und der Vertreter der Linken stimmten dafür. Die Ampel enthielt sich. Jetzt geht der Antrag weiter in die zuständigen Fachausschüsse und dann in den Stadtrat.

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