Schüler-Austausch: Mongolei-Mädels fiebern mit

Jogis Jungs haben Fans in Zentralasien.

Mönchengladbach. Deutsch zu sprechen fällt beiden nicht schwer. Entspannt sitzen sie in Jeans und T-Shirts auf der Mauer vor dem Rathaus Abtei und unterscheiden sich nicht von anderen Jugendlichen irgendwo auf der Welt. Anna Djunchimeg ist ein wenig schüchtern und streicht immer wieder verlegen ihre langen schwarzen Haare nach hinten.

Bolormaa Tsengel blickt aus dunklen Augen aufgeweckt umher und fängt gleich an zu erzählen: "Ich liebe Fußball", ruft die 16-Jährige munter und hält zum Beweis ihre neues schwarz-rot-goldenes Täschchen hoch.

Die jungen Mädchen aus der Mongolei sind seit dem 24. Juni in Deutschland und vom WM-Fußballfieber angesteckt: "Alle bei uns zu Hause mögen Fußball. Mein Bruder ist Bayern München-Fan", berichtet Bolormaa.

Ihre erste Aufenthaltwoche haben die beiden mit den anderen zehn Gastschülern in Bonn verbracht, jetzt ist die Gruppe in Gladbach angekommen. Die Preisträger des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD) sind auf Einladung der Bundesrepublik vier Wochen in Deutschland.

Erneut organisiert und betreut Lehrerin Francoise Wörndle das Partnerprogramm mit dem Math.-Nat.-Gymnasium. Anna und Bolormaa sind in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator zu Hause.

Nach ihren dreimonatigen Sommerferien kommen sie in die elfte Klasse einer internationalen Sprachschule: "Wir haben seit der ersten Klasse Deutsch", erzählt Anna. Die 17-Jährige findet die Sprache "gar nicht schwer zu lernen" und mag auch ihren "manchmal harten Klang".

Das deutsche Essen ist dagegen gewöhnungsbedürftig. Kein Problem: "Wir essen gerne Hamburger", so Bolormaa. Die vielen Blumen haben es den Teenagern am meisten angetan.

"Bei uns in der Mongolei gibt es zwar viel Grün, aber es ist nicht so bunt wie hier", erklärt Bolormaa. Was die Freundinnen am allerliebsten tun, ist "shoppen".

Keine Frage, wen Anna und Bolormaa für den neuen Weltmeister halten: "Deutschland natürlich".

Das Math.-Nat. nimmt zum 32. Mal am Partnerprogramm teil. In diesem Jahr kommen die Besucher aus Indien, Indonesien, dem Libanon, Nicaragua, der Mongolei sowie Marokko. Abreisetag ist der 23. Juli.

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