Sanierung: Millionen gegen Mängel

Die Liste der Probleme im Berufskolleg am Platz der Republik ist lang. Ab Januar beginnt die Renovierung.

Mönchengladbach. Die Zustände im Gebäude A des Berufskollegs am Platz der Republik spotten jeder Beschreibung: die Fassade bröckelt, ständige Wasserschäden durch Rohrbrüche zersetzen Wände und Decken, die Fenster lassen sich entweder gar nicht schließen oder nicht öffnen.

Die Toilettenanlagen stammen noch von 1929 und stinken zum Himmel. Von zwei Heizkesseln ist einer defekt, so dass sich das Gebäude in kalten Wintern nicht komplett heizen lässt.

Die Temperatur an den Heizkörpern lässt sich meist nicht regeln, dafür sind die Fenster nur einfach verglast, so dass ein Großteil der Wärme nach außen entweicht. Es gibt keinen ausreichenden Brandschutz. Die Aula wird seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt und ist einsturzgefährdet.

Die Liste der Probleme ließe sich noch lange fortsetzen. Unter diesen haarsträubenden Bedingungen lernen und arbeiten 2600 Schüler und 95 Lehrkräfte am Berufskolleg. Aber nun ist Besserung in Sicht: Jetzt im Januar beginnen die Sanierungsarbeiten am Gebäude A, dem Hauptgebäude. 7,5 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II fließen in die dringend erforderlichen Sanierungsmaßnahmen.

Ursprünglich war man von 5,1 Millionen Euro ausgegangen, aber die marode Haustechnik, die komplett ersetzt werden muss, führt zu den Kostensteigerung von mehr als zwei Millionen Euro. "Wir mussten jährlich allein etwa 100 000 Euro investieren, um die Schäden durch die ständigen Rohrbrüche zu beheben", erklärt Hanns-Joachim Schmitz, Leiter des städtischen Gebäudemanagements

Die Decken wurden an einigen Stellen hinterher schon gar nicht mehr geschlossen. "Einmal im Monat muss man da sowieso ran", stöhnt Schulleiterin Birgit Battenstein, seit zwanzig Jahren mit den Problemen des Gebäudes bestens vertraut. Die defekte Heizungsanlage führte vor einigen Jahren dazu, dass sich Schüler erbost an die Presse wandten, weil sie in den Räumen im Winter Mäntel und Schals anbehalten mussten, um die eisigen Temperaturen zu ertragen.

Auch die Heizungsanlage wird nun natürlich saniert und mit modernen Reglern ausgestattet. Außerdem erhält des Gebäude neue Fenster - 400 an der Zahl - und wird von außen wärmegedämmt. Damit wird der Energieverbrauch des Gebäudes um mindestens 35 Prozent gesenkt.

Im Zuge der Sanierungsarbeiten wird die Aula, die sich auf dem Dach des Gebäudes befindet und seit 40 Jahren nicht mehr genutzt wird, abgerissen. "Eine Sanierung wäre viel zu teuer geworden", erklärt Hanns-Joachim Schmitz. "Das statische System ist katastrophal." Außerdem verfüge die Schule über eine andere Aula, die auch genutzt werde.

Die Arbeiten am Hauptgebäude des Berufskollegs werden am 25. Januar beginnen und bis September 2011 dauern. Für die Schule, die ihren Betrieb währenddessen fortsetzt, sind die Arbeiten natürlich eine Belastung. Schulleiterin Birgit Battenstein nimmt die Unannehmlichkeiten, internen Umzüge und organisatorischen Herausforderungen aber gern in Kauf. "Ich freue mich auf die Bauarbeiten", sagt sie. "Der Leidensdruck an dieser Schule ist enorm hoch."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort