Salou hilft Straßenkindern

Der Ex-Borusse will in seiner Heimat Togo Essen, Medizin und Schulbesuche finanzieren.

Mönchengladbach. Bachirou Salou weiß, was Armut bedeutet. Der 40-Jährige ist im westafrikanischen Togo, genauer gesagt in Lomé, zur Welt gekommen und aufgewachsen. Hunger, Durst, fehlende Kleidung, kein Dach über dem Kopf — Salou hat während seiner Kindheit und Jugend viel Elend gesehen, schlimme Dinge erlebt.

Sein überragendes Talent als Fußballer half ihm, all dies hinter sich zu lassen. Als 1990 die Gladbacher Borussia auf ihn aufmerksam wurde, stürmte er noch in Kamerun für einen Provinzverein. „Ich war überglücklich, als Borussia mich haben wollte. Ein Traum ging in Erfüllung“, sagt „Bachi“, der mit seiner Familie in Neuss wohnt, heute.

In Deutschland gelang Salou der Durchbruch, zuerst bei den Fohlen, mit denen er 1995 Pokalsieger wurde. Dann machte er sich unter anderem in Duisburg, Dortmund und Frankfurt einen Namen. In seiner Heimat haben sie ihm dafür ein Denkmal gebaut. Dort wird er als Volksheld verehrt.

„Ich habe nicht vergessen, wo ich herkomme“, sagt Salou, der inzwischen eine Fußballschule betreibt und regelmäßig für die Traditions-Mannschaft (Hennes-Weisweiler-Elf) der Borussia im Einsatz ist.

Sein neuestes Projekt liegt ihm ganz besonders am Herzen: „Ich will etwas für die Straßenkinder in Togo tun. Den Kindern dort fehlt es wie in vielen anderen Ländern Afrikas an so wichtigen Dingen wie Essen, Medikamenten, Unterricht und vielem mehr. Ich will etwas von dem Glück, das ich habe, zurückgeben.“

Dafür hat der ehemalige Fußball-Profi einige Mitstreiter finden können. Auf einem Konzert lernte Salou den Liedermacher und Sänger Sir Jesse Lee Davis (47) kennen. Der tourte schon mit den Backstreet Boys oder den Gipsy Kings, hat mehrere Chart-Stürmer produziert und war ganz begeistert vom Togo-Projekt. „Er hat mir sofort seine Hilfe angeboten“, verrät Salou.

Das Ergebnis: Von jedem verkauften Exemplar von Jesses neuer CD („Both sides of me“) sollen 50 Cent an die Straßenkinder in Togo fließen. Auch den Gladbacher Unternehmer Michael Lang hat Salou für seine Idee begeistern können. Lang unterstützt gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Silke Peters das Hilfsprojekt. Alle zusammen treiben derzeit die Gründung eines gemeinnützigen Vereins voran.

„Alles muss koordiniert werden, das kann ich alleine gar nicht schaffen“, sagt Salou, der neben finanzieller Hilfe auch auf Sachspenden wie Fußbälle, Kleidung oder Instrumenten hofft. „Ich bringe alle Spenden persönlich zu den Kindern“, verspricht Salou, „so verschwindet auch nichts in irgendwelchen Kanälen.“

Die guten Kontakte zur Regierung in Togo und Hilfsprojekten vor Ort sollen helfen. Läuft alles nach Plan, will Salou mit Sänger Jesse und Silke Peters im kommenden Jahr in Lomé auch noch ein Benefiz-Konzert veranstalten.

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