Rockerbanden: Gäste haben Angst vor Altstadt

Nach der Schlägerei zwischen zwei Rockerbanden sind die Videofilme noch nicht abschließend ausgewertet.

Mönchengladbach. Nach der Massenschlägerei zwischen Bandidos und Hells Angels in der Nacht von Samstag auf Sonntag am Alten Markt wird der dabei lebensgefährlich verletzte Mann immer noch intensivmedizinisch betreut. Er ist aber außer Lebensgefahr. Die Polizei sichtet derweil weiter die Videos der Überwachungskameras in der Altstadt — Ergebnisse gibt es noch nicht.

Die Altstadtwirte gehen mittlerweile nach einem Treffen des Clubs der Wirte — gemeinsam mit Polizei und Vertretern der Türsteher — davon aus, dass es sich um einen Einzelfall handelt und sie keine weiteren Ausschreitungen befürchten müssen.

Unter den vielen überwiegend jungen Leuten, die in der Samstagnacht unterwegs waren, bleibt aber die Angst. „Meine Tochter möchte so schnell da nicht mehr hin“, sagt Dirk M. (Name von der Redaktion geändert) aus Viersen.

Er war gemeinsam mit seiner Frau gegen 23.30 Uhr an der Ecke Aachener Straße/Sandradstraße, um sich mit der 17-Jährigen zu treffen. Hautnah erlebte das Ehepaar, wie die ersten Sirenen heulten, die ersten Polizeiwagen heranrasten. „Dann war der Zugang zum Markt abgesperrt, Polizisten wiesen uns zurück“, erzählt der 50-Jährige. Was gerade passierte, erfuhren die beiden nicht.

Ihre Tochter war derweil im „Black and White“ an der Waldhausener Straße, einem der Lokale, vor deren Tür sich ein Großteil der Schlägereien abgespielte. „Drinnen haben sie und ihre Freundin zum Glück nichts gemerkt“, sagt der Vater. „Aber als sie rauskamen, haben sie dann Blutflecke gesehen.“

Früher seien er und seine Frau selbst begeisterte Altstadtgänger gewesen. „ Nach diesem Vorfall allerdings wisse er, dass er und seine Familie die Altstadt bis auf Weiteres meiden werden. Er sei froh, dass seine Tochter selbst für sich diese Konsequenz gezogen habe.

Denn für ihn und seine Frau sei die knappe Stunde, bis sie endlich ihr Kind in die Arme schließen konnten, sehr belastend gewesen. „Die grausige Situation ringsherum und die Angst, ob unserer Tochter etwas zugestoßen sein könnte, war schrecklich.“ Er hofft, dass die Polizei in Zukunft „eine deutlich größere Präsenz“ zeigt und die Altstadt wieder sicher wird.

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