Razzia in zwei Bandidos-Vereinsheimen

Die Polizei suchte nach Beteiligten der Massenschlägerei im Januar.

Mönchengladbach. Die Massenschlägerei zwischen den Rockerbanden Hells Angels und Bandidos am 21. Januar in der Mönchengladbacher Altstadt beschäftigt weiterhin die Polizei. Spezialkräfte haben am Freitagabend zwei Vereinsheime der Rockergruppe Bandidos durchsucht. Angeordnet hatte die Razzien in Bochum und Herne die Mönchengladbacher Mordkommission „Kutte“, die die Ermittlungen leitet.

Gegen 20 Uhr stürmten die Einsatzkräfte die beiden Vereinsheime. Ziel war es, Beweismittel sicherzustellen und Verdächtige zu identifizieren, die an der Schlägerei beteiligt waren. Zuvor hatten Polizeibeamte bei der Auswertung der Videoaufnahmen der gewalttätigen Auseinandersetzung mit rund 100 Beteiligten zahlreiche Teilnehmer identifiziert.

Damals gingen Mitglieder der Hells Angels und der Bandidos sowie einige Unterstützer der Gruppen mit Schlagstöcken und Messern aufeinander los. Es gab zahlreiche Verletzte, vier davon mit Schnitt- und Stichverletzungen. Zwei der Opfer trugen lebensgefährliche Verletzungen davon. Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach ermittelt in dieser Hinsicht wegen versuchter Tötung und außerdem gegen die Beteiligten wegen Landfriedensbruchs.

Die Ermittlungsarbeiten gestalteten sich laut Polizei allerdings schwierig, da weder Tatverdächtige noch Opfer kooperierten.

In dem Club in Bochum traf die Polizei auf 18 Männer und vier Frauen, in Herne auf 27 Männer und elf Frauen. Sichergestellt wurden im Herner Club eine Schreckschusswaffe, ein Springmesser und ein Reizsprühgerät. In Bochum fanden die Spezialkräfte in einem Billiardtisch eine geringe Menge Kokain.

Die Polizei durchsuchte außerdem die Privatwohnung des Bochumer Clubpräsidenten in Herne und stellt diverse elektronische Speichermedien, einen Totschläger, rund 20 Stichwaffen und eine Pistole vom Kaliber 22 sicher.

Bereits Anfang Februar gab es Durchsuchungen bei Tatverdächtigen der versuchten Tötungsdelikte in Leverkusen, Köln und Duisburg und Mitte März in Düsseldorf, Oberhausen, Langenfeld und Solingen. Die Polizei stellte dort Beweismittel sicher, darunter mehrere Hieb- und Stichwaffen. Die Auswertung der Gegenstände läuft noch.

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