Rauchfrei, aber mächtig unter Dampf

Die KG Botterblom feiert erstmals ohne Zigarettenqualm, aber mit Topstimmung.

Mönchengladbach. „Komm, hol das Lasso raus“, erklang zum Einmarsch der Ströppkes. Sechs kleine Indianer und zwei Cowboys eroberten die Bühne in der Giesenkirchener Mehrzweckhalle. Rieke war mit vier Jahren die Kleinste und tanzte genauso schwungvoll wie die anderen Ströppkes um den Marterpfahl.

Sitzungspräsident Eugen Dietrich war stolz auf das „Eigengewächs“ seiner KG Botterblom: „Nachwuchs braucht jeder Verein. Einige aus unserer kleinen Tanzgarde proben erst seit zwei Monaten“, meinte der 2. Vorsitzende der Giesenkirchener Narren.

Mit „Zirkus Gladbach — hereinspaziert“ begrüßte Dietrich die rund 200 Gäste zur Narrenrevue: „Passend zum Motto des Gladbacher Karnevals bin ich heute als Zirkusdirektor verkleidet“, so der Sitzungspräsident.

Doch davon abgesehen herrschten in Giesenkirchen ganz eigene jecke Sitten. Der Saal war fest in grün-gelber Hand — den Farben der Butterblume, die Namensgeberin der KG Botterblom ist. Außerdem gehörten der närrische Ruf „Gisekerke vör-rop“ und die Ergänzung „Schelsen oben dröp“ hier zum guten Ton.

Doch die Giesenkirchener konnten auch international. Büttenredner „D’ r Tulpen-Heini“ alias Roland Paquot kam aus Belgien an den Niederrhein und zog zur Freude des Publikums über die holländischen Nachbarn her. Der Künstler mit Geige und roter Melone brachte mit Sprachwitz die Stimmung zum Dampfen: „Haben wir nicht eine wunderbare Luft im Saal“, fand der Sitzungspräsident und meinte den fehlenden Zigarettenqualm.

In dieser Session ist die Narrenrevue erstmals rauchfreie Zone. Die närrischen Besucher konnte das nicht abschrecken: „Manche Leute sind deshalb erstmals zu uns gekommen“, erzählte Andreas Sieben. Der 2. Geschäftsführer der Botterblom machte sich keine Sorgen um den Giesenkirchener Karneval und plante bereits das Programm für die übernächste Session. jfg

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