Radwandertag: Strampeln für Stempel

750 Sportliche machen am Bunten Garten Station.

Mönchengladbach. Pünktlich zum Start der Tour de France haben auch viele Niederrheiner ihre Fahrräder aus dem Keller geholt, um sich beim 17. Niederrheinischen Radwandertag auf den Sattel zu schwingen. Hier geht es jedoch nicht um Etappensiege oder Bergwertungen, sondern darum, Stationen abzufahren und Stempel zu sammeln.

73 Veranstaltungsorte zwischen Rhein und Maas waren in diesem Jahr dabei und die Radler hatten die Möglichkeit, zwischen rund 60 Strecken auszuwählen. Das ist gar nicht so einfach bei der großen Auswahl und auch an der Mönchengladbacher Station am Bunten Garten wird heftig über die Routen diskutiert. Insgesamt machen 750 Radfahrer hier Halt - immerhin 150 mehr als im vergangenen Jahr. Was wohl auch daran liegt, dass das Wetter mitspielt.

Eine Gruppe von Frauen kann sich nicht einigen, wohin es als Nächstes gehen soll, ist sich aber einig, dass es eigentlich egal ist, weil der Spaß im Vordergrund steht. In Mönchengladbach hat man die Qual der Wahl zwischen drei Fahrtrouten. Die längste führt die Pedalritter über Jüchen nach Erkelenz und wieder zurück. Stolze 74 Kilometer hat man dann in den Beinen.

Lisa erscheint das utopisch. Auf ihrem Tigerentenfahrrad strampelt sie mit Hannah, die noch Stützräder braucht, um die Wette. Zum Glück gibt es auch kürzere Strecken, die besonders von Familien mit kleinen Kindern bevorzugt werden. Ganz anders sieht die Sache bei Herbert Ossen aus. Mönchengladbach ist für ihn nur eine Zwischenstation.

Von Wegberg aus ist er mit seiner Frau nach Erkelenz und schließlich hierhin geradelt. "Wir hatten den Wind im Rücken, dann kann man immer gut fahren”, erklärt er. Bevor es nach Wegberg zurückgeht, holt er sich seinen dritten Stempel ab - die Mindestanzahl, um an der Tombola teilzunehmen, die es an jedem Ort gibt.

Sie gehört in Mönchengladbach genauso zum Rahmenprogramm wie die Live-Musik, eine Hüpfburg für die Kleinen und ein Stand, der Fahrradwäschen und Fahrradcodierungen anbietet.

Natürlich fehlt es auch nicht an legalem Doping. Es gibt Eis und Erfrischungsgetränke, die die Radler zu sich nehmen, um mit neuen Kräften zum nächsten Ort zu strampeln. Ein gutes Beispiel für die Herren, die momentan durch Frankreich fahren.

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