Protest: Kein Platz für Kinder im Volksgarten?

Kinder und Eltern demonstrieren für den Abenteuerspielplatz in ihrem Stadtteil.

Mönchengladbach. Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben sich mit bunten Plakaten vor dem Abenteuerspielplatz Oststraße versammelt. Sie wollen für den Erhalt beziehungsweise einen passenden Ersatz für den "Abi", wie er liebevoll genannt wird, demonstrieren.

Das Problem: Der Abenteuerspielplatz Oststraße liegt auf einem Gelände, das der Kreishandwerkerschaft gehört und in absehbarer Zeit bebaut werden soll. Die Stadt kennt den Sachverhalt und hat versprochen, einen Ersatz für das Grundstück an der Oststraße zu finden.

Den betroffenen Eltern aber geht das zu langsam. René Stein, dessen vier Kinder regelmäßig den Abenteuerspielplatz besuchen, will die Vorgänge beschleunigen, weil er fürchtet, dass, wenn die Kreishandwerkerschaft mit dem Bau beginnt, immer noch kein Alternativspielplatz vorhanden sein wird. "Es gibt sonst keine Spielplätze hier", sagt er. "Der ,Abi’ ist wichtig für die Kinder im Bezirk."

Die Stadt habe als Ersatz ein Grundstück an der Jenaer Straße ins Auge gefasst, sei aber dann wieder davon abgerückt, weil viele Grundschulkinder die vielbefahrene Korschenbroicher Straße überqueren müssten, um die Jenaer Straße zu erreichen, berichtet René Stein.

Die Eltern sehen darin kein Problem, da Grundschulkinder diese Straße auch auf dem Schulweg überqueren müssen, wie sie in einem Brief schreiben, den sie nach der Demonstration Reinhold Steins, dem Leiter des Jugendamtes, übergeben haben.

Ob nun an der Jenaer Straße oder an einem anderen passenden Ort im Bezirk - wichtig ist Eltern und Kindern ein Bauspielplatz im Bezirk. "Viele haben kein Geld für Urlaub", sagt Marion Bücker, deren achtjähriger Sohn jeden Morgen ungeduldig darauf wartet, dass der Spielplatz aufgemacht wird.

"Ohne Bauspielplatz wissen die Kinder nicht, wohin." Auch der 18-jährige Michel Schmitz demonstriert mit. "Ich komme immer noch jeden Tag her", sagt er. "Wir haben hier immer Spaß."

Die Stadt hat den Eltern zugesagt, bis September die Details für eine Verlegung des "Abi" zu klären. Außerdem sollen akute Missstände wie eine fehlende Heizung im Aufenthaltsraum kurzfristig behoben werden.

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